Australien
"Ngunna yarabi-yengu"
(You are welcome to leave your footprint on our land)
Aunty Agnes Shea, Ngunnawal Elder

Fazit Australien, 10. Dezember 2022 - 27. Januar 2023
Fast sieben Wochen haben wir im sechstgrössten Land der Welt verbracht. Australien ist riesig, hat aber trotzdem nur 25.7 Millionen Einwohner (jedoch 45 Millionen Kängurus). Der Vergleich mit Europa (siehe Bildgalerie) zeigt, dass wir eigentlich von Norwegen bis nach Süditalien und weiter über Albanien, Griechenland bis in die Türkei und noch mehr gefahren sind, genauergesagt 9'910 Kilometer. Die weite Distanz ist nicht nur auf dem Fahrzeugdisplay ersichtlich, sondern merkt man auch der Kultur, dem Klima und der Kulinarik an:
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Klima: Als wir im Dezember in Darwin gelandet sind, wurden wir von der Hitze erschlagen. Die Strassen waren fast leer. Nur ein paar Aborigines haben es bei dieser Hitze ausgehalten. Im Northern Territory gibt es eigentlich nur zwei Jahreszeiten: Regenzeit und Trockenzeit. In der Regenzeit (November - April) regnet es ziemlich häufig und wird richtig heiss. Regen hatten wir aber keinen. Als wir dann weiter Richtung Süden fuhren, wurden die Temperaturen immer angenehmer und man konnte sich gut, auch über die Mittagszeit, draussen aufhalten.
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Kulinarik: Auch bei der Esskultur gibt es enorme Unterschiede. Im Norden war das Essen noch eher ungesund und fettig, dementsprechend auch die Figuren der Leute. Je südlicher wir gefahren sind, desto gesünder, ausgewogener und abwechslungsreicher wurde es. Auch die Menschen sind im Süden sportlicher und achten mehr auf ihren Körper. Für uns, im Camper Aussie, war das Essensangebot jedoch nicht so relevant, da wir meistens selber gekocht haben.
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Strände: Wir wurden sehr positiv von den Stränden in Australien überrascht. Nicht nur der weisseste Sandstrand der Welt, sondern auch viele weitere schöne Strände, befinden sich in Australien. Laut Google gibt es in Australien so viele Strände, dass 27 Jahre benötigt werden, um alle zu sehen, sofern man jeden Tag einen anderen besucht. Natürlich sind die Strände auch bestens zum Surfen geeignet. Überall gibt es Abschnitte, welche ausschliesslich für Surfer reserviert sind.
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Kultur: Freundlich, hilfsbereit, easy-going und offen, das ist der/die Australier:in. Egal ob im Supermarkt, am Bootshafen oder auf dem Campingplatz, die Leute waren immer freundlich. Auch wenn man Morgens um 6:00 Uhr eine Frage stellt, wird man mit einem Lächeln begrüsst. Das kennen wir so nicht aus der Schweiz :). Ein kurzes Beispiel: Für die Fähre, nach Kangaroo Island, haben wir eine Wagenlänge von 5 Metern, anstelle von 7 Metern, angegeben. Der Einweiser hat uns dann freundlich darauf hingewiesen, dass dies nicht sein kann und Aussie mindestens 7 Meter lang ist. Wir haben ihm das nicht geglaubt und er musste extra nachmessen. Er hatte recht. Aussie war tatsächlich 7.2 Meter lang. Anstelle uns einen Vorwurf zu machen, hat er einfach gesagt: "not a problem at all, that's not your fault". Naja, eigentlich war es schon unser Fehler, denn wir haben ja die falsche Angabe bei der Reservation gemacht. Es war aber kein Problem und man konnte eine Lösung finden, sodass Aussie noch Platz hatte auf der Fähre.
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Kosten: Unser Reisebudget hat in Australien sehr gelitten, denn wir haben die Lebenskosten ziemlich unterschätzt. Total haben wir in 7 Wochen CHF 11'563.- ausgegeben. Das ergibt ein Tagesdurchschnitt von CHF 235.-. Über 50% der Kosten gingen für Aussie drauf, obwohl wir das Paket ohne Versicherung gewählt hatten. Wenn man das Benzin noch dazurechnet, sind es sogar über 63% der Gesamtkosten. Auch die Campsites haben wir günstiger erwartet, als sie tatsächlich waren. Dazu muss man aber sagen, dass wir in der Hochsaison in Südaustralien waren und sehr viele Australier:innen Campingurlaub machen. Nichts desto trotz, war es ein riesen Erlebnis mit dem Camper durch Australien zu reisen und wir würden es sofort wieder machen. Unsere Reise geht nun in Neuseeland weiter. Wir sind am 27.1.2023 nach Christchurch geflogen und werden sehr gerne unter der Rubrik Neuseeland über weitere Erlebnisse berichten.
Sydney, 27. Januar 2023
Der Moment ist gekommen, um Abschied zu nehmen. Abschied vom Camper Aussie und von Australien :(. Aber zuerst durften wir noch Sydney in vollen Zügen geniessen und erleben. Die ersten beiden Nächte verbrachten wir, auf einem Campingplatz, in der Nähe des Flughafens und somit etwas ausserhalb der Stadt. Natürlich haben wir die letzten zwei Tage noch mit Aussie verbracht. Wir haben die berühmten Strände Bondi und Manly angepeilt. Am Bondi Beach sind viele hippe und sportliche Leute anzutreffen. Es gibt da auch die entsprechenden Kaffees / Restaurants mit ziemlich gesundheitsbewussten Speisen und fancy Mobiliar. Im Iceberg Club am Bondi Beach kann man, ganzjährig, schwimmen. Bei starkem Wellengang heisst es jedoch aufpassen beim Luft holen, denn es kann schon mal vorkommen, dass man gerade ein Schluck Salzwasser erwischt (siehe auch Video in der Bildgalerie). Am Manly Beach haben wir Nina’s Sprachschule besucht und noch ein paar Sonnenstrahlen genossen. In Sydney ist man entweder Team Manly oder Team Bondi. Auch bei uns teilen sich die Meinungen. Nina ist eher Team Manly und Mirco Team Bondi. Es sind aber beide Beaches mega toll und einen Besuch wert. Am Tag darauf machten wir uns früh auf, um Aussie abzugeben. Reinigen mussten wir ihn glücklicherweise nicht, da wir bereits bei der Übernahme ein Paket dazu gebucht hatten, dass der Vermieter das Fahrzeug reinigt. Wir mussten also nur die Toilette und den Abwassertank entleeren und Volltanken. Ziemlich unkompliziert und sehr einfach verlief der ganze Prozess. Es tat aber schon weh, Aussie nach 44 Tagen wieder abzugeben. Wir haben uns stets sehr wohl gefühlt und sind total 9’910 Kilometer gefahren. Unser Hotel in Sydney, das Great Southern Hotel, befindet sich gerade an der George Street. Die George Street war die ursprüngliche Hauptstrasse von Syndey und ist, nach wie vor, eine der belebstesten Strassen im Stadtzentrum. Daher konnten wir das Sightseeing gut zu Fuss machen. Auch zum Shoppen gäbe es hier jede Menge Auswahl – aber eben, wir haben es ja schon mehrmals gesagt... :). Ein Tag vor unserer Abreise nach Neuseeland, war noch der «Aussie Day», respektive der nationale Feiertag in Australien. Wir verbrachten den Tag am Bondi Beach, wie wahrscheinlich etwa 10'000 Andere. Es war pumpenvoll, aber mega cool. Nina plante ihren Run quer durch Bondi und Mirco trainierte im Outdoorgym, direkt am Beach. An so ein Fitnesscenter könnte man sich echt gewöhnen. Am Abend verabredeten wir uns mit neugewonnen Freunden zum Openair Kino, mit Blick auf das berühmte Opernhaus und die Harbour Bridge. Im Film ging es um das Leben von Elvis Presley. Der Film war jedoch bei dieser Aussicht und dem Feuerwerk eher nebensächlich und viel haben wir davon nicht mitbekommen :). Nun, nach sieben Wochen Australien und bereits 125 Tagen auf unserer Weltreise, geht es für uns weiter Richtung Neuseeland. In den kommenden Tagen folgt hier aber noch ein abschliessendes Fazit über Australien.
Albury & Kosciuszko Nationalpark, 22. Januar 2023
Was für ein tolles Wiedersehen. Vor neun Jahren wohnte Nina für drei Monate bei Catherine in Sydney, Manly. Nun lebt Catherine südlicher, in der Nähe von Melbourne, genauergesagt in Albury. Wir wurden freudig von ihr und ihrem Jack Russell Terrier Bindi empfangen. Gleich nach der Ankunft ging das Verwöhnprogramm los. Nach einem Rundgang durch das Haus, wartete ein leckerer "Zvieri" auf uns. Wir freuten uns schon auf die kommenden zwei Nächte, endlich wieder einmal ein richtiges Bett :). Am Abend gab es eine ausgezeichnete Lasagne und ein handgemachtes Cornet zur Nachspeise. Nach ein paar Gläschen Wein, ein paar Runden Uno und vielen guten Gesprächen, gingen wir müde ins Bett. Wir haben das Bett auch gleich ausgenutzt und am nächsten Morgen bis 10:00 Uhr geschlafen, herrlich! Nach einem stärkenden Frühstück, einem Ausflug nach Albury und weiterem Austausch, kam noch die Tochter von Catherine vorbei und wir haben bis spät in die Nacht Uno gespielt und guten Wein getrunken. Was für ein lustiger Abend. Catherine wurde im letzten Jahr 80 Jahre alt, aber dies merkt man ihr überhaupt nicht an. IT-Gadgets hat sie mehr als wir beide, kennt mehr Serien auf Netflix als wir, fährt Auto, wie eine Ex-Rennfahrerin und hat immer noch ihr Laufband im Wohnzimmer, wo sie fleissig Schritte sammelt. Leider drängt unsere Zeit etwas und wir mussten uns bereits nach kurzer Zeit wieder verabschieden. Aber so wie es aussieht, wird sie uns bald in der Schweiz besuchen und somit war es sicherlich kein Abschied für immer. Am nächsten Tag machten wir uns auf die Reise in den Kosciuszko Nationalpark, wo der höchste Berg von Australien auf uns wartete. Da es der höchste Berg vom siebten Kontinent ist, ist er einer der 7-Summits. Okay, die anderen Summits sind etwas herausfordernder, aber auch der Koscizusko kann sich mit seinen 2200 M.ü.M. sehen lassen. Wir haben uns für die längere Route, die Main Range Route, entschieden, welche über 22 Kilometer auf den Gipfel und wieder zurück führt. Auf dem Gipfel waren wir aber nicht alleine, denn man kann auch ein gutes Stück mit der Bahn fahren und daher sind auch einige, nicht sehr erfahrene Berggänger, auf dem höchsten Punkt anzutreffen. Die Wanderung war wirklich wunderschön, vor allem für Nina. Mirco war der Meinung, es sehe etwa gleich aus, wie in der Schweiz :). Nach der knapp fünf stündigen Wanderung, haben wir uns wieder auf den Weg Richtung Küste gemacht. Namoora, war das angepeilte Ziel. Nach einer kalten Dusche am Meer und einem stärkenden Abendessen, gingen wir glücklich, aber ziemlich erschöpft, schlafen. Nun bleiben uns noch vier Tage mit unserem Camper Aussie, zwei Nächte an der Küste und dann noch zwei Nächte in Sydney. Wir sind schon etwas traurig, dass unser Abenteuer Australien schon bald zu Ende geht... Es warten aber neue Abenteuer und diese können wir kaum erwarten.
Melbourne, 18. Januar 2023
Melbourne, die Stadt mit vier Jahreszeiten an einem Tag. An dem Tag, als wir in Melbourne ankamen, hatten wir über 40 Grad. Sofort machten wir uns deshalb bereit für den Sankt Kilda Beach. Wir erhofften uns, bis am späten Abend, dort zu bleiben, um Pinguine zu beobachten. Am Sankt Kilda Beach angekommen, merkten wir aber, dass der Steg, an welchem man die Pinguine beobachten kann, aufgrund von Rennovationsarbeiten gesperrt ist und aus diesem Vorhaben nichts wird. So verbrachten wir einfach noch ein bisschen Zeit an dem lebhaften Strand. Es gibt viele Restaurants, Beachclubs und Bars und die Leute, welche sich dort aufhalten, sind mehrheitlich jung, gestylt und gut trainiert. Es ist ein bisschen ein "sehen und gesehen" werden. Am nächsten Tag sind wir bei kühlen 15 Grad aufgestanden. Zur Erinnerung: Am Tag davor hatten wir noch 40 Grad! Wir zogen uns warm an und gingen los, um die Stadt zu erkunden. Das erste Ziel war die Bäckerei Lune. In dieser Bäkerei soll es die besten Gipfeli der Welt geben. Dies wollten wir natürlich testen. In der Stadt war es noch ziemlich ruhig, vor dieser Bäckerei war es jedoch pumpenvoll. Wir standen mehr als eine Stunde an, um an ein Gipfeli zu kommen. Das lange Anstehen hat sich aber gelohnt. Die Gipfelis waren wirklich aussergewöhnlich lecker, aber auch echte Kalorienbomben. Danach besuchten wir die Hosier Lane, an welcher sich diverse Künstler mit Ihren Graffitis austobten, die State Library of Victoria und diverse Läden. Melbourne wäre grossartig, um zu shoppen. Für uns aber eher schwierig momentan, da alles, was wir neu kaufen, in den Reiserucksack passen muss :(. Allgemein ist Melbourne eine sehr lebhafte Stadt, die für ihr Nightlife, die Künstlerszene und grossartiges Essen & Trinken bekannt ist. Am zweiten Tag drehte sich alles um die Australian Open, denn es war Eröffnungstag. Das Spiel von Nadal haben wir vom Hilltop aus verfolgt. Der Hilltop befindet sich direkt neben dem Tennisgelände und es gibt dort die Möglichkeit, etwas zu trinken, essen und die Matches auf Grossleinwand mit DJ zu verfolgen. Eine wirklich coole Stimmung. Dann, ab 17:00 Uhr, konnten wir auf das Tennisgelände, denn wir hatten Tickets für die Night Session in der Rod Laver Arena. Die Rod Laver Arena ist die grösste Tennisarena in Melbourne und dort finden jeweils die Top Partien vom Tag statt. Es gibt aber auch diverse Nebenplätze, auf welchen sich die weltbesten Tennisspieler*innen gegeneinander messen. Für die Nebenplätze gibt es keine reservierten Plätze. Man kann einfach reingehen und sich die Partie anschauen, sofern man ein Ticket zum Tennisgelände hat. So haben wir live den Fünfsatzkrimi zwischen Stan Wawrinka und Alex Molcan verfolgt. Leider mit dem schlechteren Ausgang für den Schweizer. Die Stimmung war grossartig und die Zuschauer defintiv auf schweizer Seite. Danach gingen wir zu unseren reservierten Plätzen in der Rod Laver Arena und verfolgten u.A. die Nr. 1 der Frauen Iga Swiatek und Daniil Medvedev, aktuell Nr. 8 der Männer. Dieser hinterliess einen sehr starkten Eindruck und machte mit seinem Gegner Marcos Giron kurzen Prozess (6:0, 6:1, 6:2). Auch wenn wir keine Tennisexperten sind, denken wir, dass er es an diesem Turnier ziemlich weit schaffen wird. Nun sind wir bereits in Albury angekommen. In Albury gibt es ein Wiedersehen mit Ninas Hostmum Catherine, bei welcher sie während ihrem Sprachaufenthalt in 2014 lebte. Damals jedoch noch in Sydney.
Great Ocean Road, 14. Januar 2023
Von Port Campbell bis nach Ocean Grove, führte uns die Strasse, alles dem Meer, der weltbekannten Great Ocean Road, entlang. Auf dem Weg gibt es immer wieder die Möglichkeit einen Stop bei verschiedenen Aussichtspunkten einzulegen und die Schönheit der Natur zu bestaunen. Auf der 243 Kilometerlangen Great Ocean Road befinden sich diverse Dörfer. In Port Campbell, Apollo Bay, Lorne, Torquay und in Ocean Grove haben wir angehalten und die Ortschaften erkundet. Die Dörfer sind, mehr oder weniger, identische Feriendomizile und ziemlich gleich aufgebaut. Auf keinen Fall dürfen der Surfshop, die Fish & Chips Imbissbude, sowie der Campingplatz fehlen. Um die Orte ein bisschen länger geniessen zu können, haben wir in Port Campbell, Torquay und Ocean Grove übernachtet. Auf einem Camping? Nein, diesesmal nicht. So konnten wir, sehr nahe und in freier Wildnis, am Meer schlafen. Bei den Stränden gibt es hier nämlich immer öffentliche Toiletten und Duschen. Ok, die Toiletten sind meistens ein bisschen eklig und das Wasser aus den Duschen ist eiskalt, aber dafür hatten wir jeweils eine Traumaussicht, was für uns wichtiger war :). Im Süden von Australien, hat das Surfen, mindestens den gleichen Stellenwert, wie Skifahren im Kanton Graubünden. Das heisst, man lernt es von klein auf und tut es, wenn möglich, im Sommer täglich. Auch uns hat das Surf-Fieber gepackt und deshalb haben wir uns entschieden eine Lektion zu buchen. Da standen wir also, am Samstagmorgen um 9:00 Uhr, mit mindestens zehn Kindern, um die Grundlagen des Surfens zu erlernen :). Wir haben uns nicht schlecht geschlagen und konnten, bereits nach wenigen Versuchen, die Wellen stehend reiten. Es hat meega Spass gemacht und wir werden bestimmt noch öfters surfen gehen. Nun sind wir bereits in Melbourne, diesesmal wieder auf einem Campingplatz, und freuen uns auf die Grossstadt und die Australien Open. Danke nochmals, liebe Wunschuntermieterin, für das grosszügige Weihnachtsgeschenk.
Grampians Nationalpark, 11. Januar 2023
Nach einer langen Autofahrt, genauergesagt 6 Stunden und 30 Minuten, kamen wir endlich in Halls Gap an. Halls Gap befindet sich im bekannten Grampians Nationalpark mit lediglich 300 Einwohnern, aber vielen Tagesbesuchern. Wir hatten eine schöne Campsite, gleich am Waldrand, für zwei Nächte gebucht. Bereits bei der Ankunft wurden wir von vielen Kängarus empfangen. Gar nicht menschenscheu, sind sie um die Campervans und Zelte gehüpft und haben sehlenruhig grass gefressen und die Menschen beobachtet. Nach einem, dringend nötigen, Sportprogramm (bei 6.5h Autofahrt rostet alles etwas ein), haben wir einen leckeren Fisch grilliert und den Abend ausklingen lassen. Den frischgefangenen Fisch, haben wir von unseren Camp-Nachbarn, auf Kangaroo Island, erhalten. Am nächsten Morgen sind wir früh los, um zuerst zum Mackenzie-Wasserfall und danach zum Pinnacle zu wandern. Der Weg zum Pinnacle führte durch einen Canyon, welcher mit seinen Steinformationen wirklich sehr imposant war. Die ganze Wanderung war körperlich nicht ohne und wir haben uns gewundert, was für Personen den Aufstieg ebenfalls in Angriff nahmen. Natürlich haben wir am Tag darauf, auch noch den höchsten Berg in der Gegend erklommen, den Mount William. Eine atemberaubende Aussicht hat uns auf dem "Gipfel" erwartet und der kurze, aber steile Aufstieg hat sich defintiv gelohnt.
Kangaroo Island, 8. Januar 2023
Man sagt sich, dass das Beste von Australien, also mitunter die schönsten Strände, bekannten Tiere, imposanten Felsformationen und Nationalpärke, kompakt auf einer Insel gesammelt wurden - Kangaroo Island. Dieser Aussgage können wir nun definitiv zustimmen. Wir verbrachten wunderschöne vier Tage, auf der drittgrössten Insel Australiens. Aber zurück zum Anfang. Früh mussten wir los, denn unsere Fähre legte bereits um 06:00 Uhr von Cape Jervis ab Richtung Penneshaw, Kangaroo Island. Die Überfahrt war etwas sehr schaukelig und kurzzeitig haben wir es bereut keine "Seasick-Tablette" genommen zu haben. Die Fahrt dauerte, zum Glück, nur knapp 45 Minuten und diese haben wir gut- und ohne uns zu übergeben überstanden. Auf der Insel hiess es dann erstmals einen schönen Platz für das Frühstück finden. Der "Prospect Hill", respektive der höchste Berg der Insel, wurde dazu auserwählt. Nach einem knackigen Aufstieg und einer tollen Aussicht, gab es Rührei und Porridge zum Frühstück in Aussie. Einfach praktisch das ganze Zuhause immer dabei zu haben. Gestärkt sind wir weiter zum Seal Bay gefahren, wo man unzählige Seelöwen sieht, und aufgrund der Saison auch sehr viele Baby Seelöwen. Unsere Campsite war gleich beim Flinders Chase Nationalpark gelegen und bereits auf der Hinfahrt haben wir noch viele Spuren von den schlimmsten Buschbrände der Geschichte von Kangaroo Island gesehen. 2019/2020 wurde über 38% der Insel verbrannt. Kurz vor Weihnachten gab es ein verherendes Gewitter und viele Blitzeinschläge waren für die Katastrophe verantwortlich. Schätzungen zur Folge sind dabei 25'000 Koalas gestorben, glücklicherweise "nur" zwei Personen... Auch heute noch sieht man sehr viele verbrannte Bäume auf der Insel, aber zugleich ist auch bereits wieder viel neues Leben am Entstehen. Die Brände haben den Boden genährt und das neue Grün wächst überall und ziemlich schnell. Am zweiten Tag haben wir die bekannten Remarkable Rocks, Admirals Arch, sowie den geschichtsträchtigen Leuchtturm besucht und dabei wieder jede Menge Seelöwen gesehen. Am Nachmittag sind wir den Rocky River entlang gewandert. Ausser zwei Kängarus, die Mirco zu Tode erschreckt haben, ein paar Schlangenspuren und Leguane, haben wir aber nicht sehr viel spannendes gesehen und waren froh, als wir nach 15 Kilometer zurück bei Aussie waren. Danach stand das Wochenende vor der Türe und dann ist jeweils auch bei uns relaxen angesagt :). Wir haben den Tag an einem wunderschönen Strand, namens Stokes Bay, verbracht und wollten gar nicht mehr gehen. Der Sand war weisser als weiss und das Wasser glasklar und türkisblau. Im Vergleich zu Thailand, oder den Philippinen, kann der Beach also gut mithalten. Einen wesentlichen Unterschied gab es jedoch. Das Wasser vom Ozean in Australien ist deutlich frischer, als in Asien :). Am letzten Tag, vor der Rückfahrt nach Cape Jervis, haben wir noch die "Little Sahara" besucht. Die "Little Sahara" besteht aus Sanddünen, welche man mit einem Sandboard runter fahren,- oder mit einem Elektro Bike erkunden könnte. Dies haben wir aber aus Zeitgründen nicht mehr gemacht. Stattdessen haben wir lieber noch einmal einen schönen Strand, den Emu Bay Beach, besucht. Uns ist bei der Recherche aber nicht aufgefallen, dass es sich dabei um einen Autostrand handelt. Das heisst, dass die Leute direkt mit dem Auto an den Strand fahren und so den Tag geniessen. Dies wäre mit Aussie wahrscheinlich nicht gegenagen, da er kein 4x4 ist und deswegen sind wir gelaufen. Wir lagen also den ganzen Tag zwischen irgendwelchen Autos, najaaa :). Nach einem leckeren Fried Rice vom Island Thai, direkt am Hafen, ging es pünktlich zurück nach Cape Jervis und bereits morgen (09.01.2023) steht wieder eine lange Fahrt, Richtung Grampians Nationalpark, vor uns.
Yorke Peninsula, 4. Januar 2023
Am 2. Januar ging es für uns weiter Richtung Yorke Peninsula. Wir haben uns für einen Wildcampingplatz entschieden und die Wahl hat sich voll ausbezahlt! Ein Stellplatz direkt an den Klippen, links und rechts von uns Traumstrände zu sehen. Dies war unsere erste Nacht auf einem nicht offiziellen Campingplatz, aber sicher nicht die Letzte. Nach einer ruhigen Nacht in freier Wildnis, haben wir den folgenden Tag im Innes Nationalpark verbracht. Der Park ist von Stränden, Klippen, Salzseen, Surfern und Emu‘s umgeben. Am Besten macht ihr euch selbst ein Bild davon in der Gallerie. Besonders in Erinnerung bleiben, wird uns der pinke See, namens Geitz Lake, welcher sich durch Algen, Bakterien und der richtigen Sonneneinstrahlung pink färbt. Nun, sind wir bereits in Cape Jervis angekommen, denn von dort aus geht es am 5. Januar, mit der Fähre, Richtung Kangaroo Island. Bevor wir uns aber Richtung Insel begeben können, wartete noch der Friseur, die Autowaschanlage und ein Grosseinkauf auf uns. Kangaroo Island war eigentlich, aufgrund von Platzmangel auf der Fähre, bereits gestrichen. Doch, wie sagt man so schön: "neues Jahr, neues Glück" und wir haben zwei Plätze, inklusive einem Platz für Aussie, kurzfristig gefunden. Unsere Erwartungen an die Insel sind sehr hoch, da auch Einheimische in den höchsten Tönen davon schwärmen, wir freuen uns auf jedenfall sehr!
Adelaide, 3. Januar 2023
Wow, wow und nochmals wow zu Adelaide! So eine coole, kompakte und surfbegeisterte Stadt. Wir haben unseren Camper Aussie im Viertel Goodwood geparkt und konnten so mit dem Tram die ganze Stadt erkunden. Das Tram fährt alle 10 Minuten und man gelangt damit überall hin in Adelaide. Ein sehr einfaches, aber praktisches Verkehrsnetz. So kann man beispielsweise bei der Rundle Road auf Shoppingtour gehen, oder einfach an die Endstation fahren, wo sich der Glenelg Beach, mit diversen Shops und Restaurants, befindet. Wir haben natürlich beides gemacht :). Endlich war auch die Essensvielfalt wieder einmal grösser. Denn durch das australische Outback gab es jeweils nicht viel mehr, als Burger mit Fries, Fish & Chips oder Steak mit Fries. In Adelaide aber, haben wir endlich wieder einmal auswärts thailändisch essen können. Es ist nämlich schon sehr lange her, seitdem wir Thailand verlassen haben - ok, gefühlt lange her :). Am ersten Tag in Adelaide besuchten wir den Cleland Wildlifepark. Im ganzen Nationalpark leben sehr viele Koalas und man kann sie sogar streicheln. Die herzigen Tiere fühlen sich an wie Plüschtiere. Vielmehr als schlafen und Eucalyptusblätter fressen, machen sie aber nicht. Natürlich gibt es in diesem Wildlifepark auch Kängarus, Schlangen, Dingos (Mischung aus Wolf und Hund) und weitere australische Tiere zu sehen. Wir müssen aber ehrlich sein, wir sehen die Tiere lieber selbst in der freien Natur, anstelle in einem Wildlifepark. Da es jedoch nicht ganz einfach ist, Koalos in freier Natur zu sehen, haben wir uns für diesen Besuch entschieden. Nach dem Parkbesuch ging es an den Henley Beach. Auch an diesem Beach ist, aufgrund der Sommerferien in Australien, richtig viel los und man spürt die Surfkultur sehr stark - mega cool. Lange haben wir überlegt, wie und wo wir den Silvesterabend verbringen wollen. Schlussendlich haben wir uns für den Glenelg Beach entschieden, was eine sehr gute Wahl war. Wir machten uns mit dem Tram auf den Weg Richtung Glenelg und merkten sofort, dass hier der "place to be" ist. Das Tram war vollgestopft mit Australiern und die Endstation war drei Stationen früher, da die Strasse zum Beach gesperrt- und voll mit feiernden Leuten war. Es war pumpenvoll. Familien mit Kindern, Pärchen, Kollegen*innengruppen und Teenager, alle haben sich versammelt, um gemeinsam mit einem grossen Knall ins neue Jahr zu starten. Am Strand gab es ein Livekonzert (zwar mega schlechte Band) und pünktlich um 00:00 legte das Feuerwerk, über dem Meer, los. Ok, es war nicht das gleiche Feuerwerk, wie in Sydney, aber auch sehr schön anzusehen und zudem kostenlos :). Ins 2023 rutschen am Strand in Südaustralien mit Livekonzert und Party - was will man mehr!?! Den ersten Tag im neuen Jahr haben wir wieder an einem Strand verbracht und anschliessend einen wunderschönen Sonnenuntergang genossen, inklusive feinem Picknik. Adelaide war wirklich mega cool und bis jetzt Mircos Lieblingsstadt auf dieser Reise. Gerade der Mix aus Beachlife und kompakter (Gross)stadt macht Adelaide so besonders. Einen negativen Punkt gibt es aber trotzdem in Adelaide. Wir haben selten soo viele Leute mit soo schlechten Frisuren an einem Ort gesehen - wirklich ganz schlimm! Aus irgendeinem Grund ist hier der VOKUHILA (VOrne KUrz HInten LAng) Schnitt wieder total im Trend, oder erst im Trend - aber das sieht ja aus, himmel… :) Janu, sehen die Leute hier hald ein bisschen eigenartig aus, nett sind sie trotzdem!
Flinders Ranges Nationalpark, 29. Dezember 2022
Nun endlich haben wir es in den Flinders Nationalpark geschafft. Nach einem kurzen Abstecher in den Coffin Nationalpark, nähe von Port Lincoln, haben wir um ca. 13:30 Uhr die 560 Kilometer in Angriff genommen. 300 Kilometer für Mirco und 260 für Nina. Eigentlich sollten wir um 19:30 Uhr ankommen, jedoch haben wir die Rechnung ohne die unzähligen Kängarus am Strassenrand gemacht. Es wimmelte nur so von ihnen und wir wollten natürlich keines überfahren. Daher sind wir sehr vorsichtig gefahren und kamen so um kurz vor 20:00 Uhr an. Halb so schlimm, die Sonne geht ja erst um 20:22 Uhr unter und an diesem Tag waren es 44 Grad, also genug warm/heiss für ein Abendessen unter dem Sternenhimmel. Vegetarische Wraps standen auf dem Speiseplan- sehr lecker! Am nächsten Morgen sind wir zum Bridale Gap gewandert. Viele Wanderungen sind leider aufgrund der Hitze gesperrt, aber an diesem Tag war es angenehme 30 Grad, inklusive Nieselregen. Erneut haben wir so viele Kängarus und Emus gesehen, dass wir aus dem Beobachten und Fotografieren gar nicht mehr raus kamen. In Australien gibt es einfach lustige Tiere in der Wildnis :). Nach knapp fünf Stunden wandern und einem leckeren Mittagessen mussten oder durften wir im Camper den Regen abwarten und Mirco hat dabei das Nachmittagsnickerchen sehr genossen. Am nächsten Tag wurden wir mit kühlen 16 Grad geweckt. Brrr, das sind wir uns also nicht mehr gewohnt. Heute geht es für uns weiter Richtung Adelaide, wo wir auch Silvester verbringen werden. Adelaide ist die fünftgrösste Stadt von Australien und hat jede Menge zu bieten. Wir freuen uns aber auch auf wieder ein bisschen mehr Zivilisation. Wir wünschen euch allen einen guten Rutsch ins neue Jahr und bis bald :)
Port Lincoln, 28. Dezember 2022
Am 26. Dezember war es nun endlich soweit und Nina konnte ihr Geburtstagsgeschenk von Mirco einlösen. Das Geschenk war ein Tag schwimmen mit dem König des Ozeans - dem grossen weissen Hai inklusive Playdate mit Seelöwen. Es war ein richtig heisser Tag ohne Wolken und nicht zu viel Wind. Somit perfekt für eine weite Bootstour auf das offene Meer raus. Grundsätzlich sind wir uns beide gewöhnt auf dem Boot zu sein und wir werden auch nicht seekrank. Bei dieser Tour wurde aber sehr stark empfohlen eine Tablette gegen „seasickness“ zu nehmen, also haben wir dies auch getan. Als erste Station wurde eine kleine Insel angesteuert, auf welcher sich viele Seelöwen befinden. Mit diesen niedlichen Tieren konnte man im Meer planschen und sie hatten, genau gleich wie wir, richtig Freude daran. Die Seelöwen kamen extra zu uns ins Wasser, um mit uns zu spielen. Es fühlte sich an, als würde man mit einem Welpen auf der Wiese herumalbern. Nach einer Stunde im kalten Wasser (18 Grad) hiess es dann wieder zurück aufs Boot. Noch im Wasser haben wir jemand von der Tourorganisation gefragt, weshalb es hier keine Haie hat, denn die fressen ja am Liebsten Seelöwen und hier hätte es jede Menge davon. Das Crewmitglied meinte dann, dass es eigentlich keinen Grund gäbe, dass sich hier keine Haie aufhielten. Sie hätten bis anhin einfach noch nie einen hier gesichtet. Najaaa sehr beruhigend :). Als nächstes Ziel wurde die Neptun Insel angesteuert, denn dort hat es mit grosser Wahrscheinlichkeit weisse Haie. Der Ort war 90 Bootsminuten von den Seelöwen entfernt. Die Fahrt war sehr schaukelig mit riesen Wellen. Einige Gäste hatten richtig gelitten und wurden trotz Tabletten seekrank. Bei uns war jedoch alles in bester Ordnung und die Freude und Anspannung stieg immer mehr. An dem entsprechenden Ort angekommen, ging es nicht lange und man konnte bereits den Schatten des ersten grossen weissen Haies im Wasser sehen. Das Gitter wurde langsam runtergelassen und nach einer kurzen Einweisung, ging die erste Gruppe bereits in den Käfig, um den König von nächster Nähe zu bestaunen. Jede der fünf Gruppen durfte zwischen 30-40 Minuten im Käfig verbringen und alle kamen auf ihre Kosten. Wer früher raus wollte, konnte dies jederzeit tun. Wir haben uns für Gruppe fünf eingeschrieben. So konnten wir die weissen Haie vom Boot aus noch bestaunen. Die Tiere bewegen sich unglaublich elegant, können aber auch enorm schnell angreifen. Vom Boot aus konnten wir beobachten, dass sich mindestens drei verschiedene Haie um uns herum aufhielten. Buster, so nennt die Crew einen von den Haien, war mit Abstand der agressivste/mutigste. Um 17:30 Uhr war es endlich soweit und wir durften in den Käfig. Sieben Millimeter Neopren anziehen, Taucherbrille auf die passende Grösse einstellen, den Prozess nochmals im Kopf durchgehen und dann langsam die Leiter runter in den Käfig. Adrenalin pur! Unten angekommen geschah lange nichts. Viele Fische schwammen um uns herum aber nirgends der König zu sehen. Dann plötzlich liess einer sich blicken. Ganz elegant und völlig gechillt schwamm er um uns herum und wollte gar nicht mehr gehen. Ständig hatten wir ihn vor der Nase und durften dieses wunderschöne Tier, welches es vermuntlich schon seit 100 Millionen Jahren gibt, aus nächster Nähe bestaunen. Irgendwann fühlt man sich sogar mit dem Tier so vertraut, dass man am Liebsten aus dem Käfig möchte, um ihn anzufassen. Dies haben wir aber dann doch unterlassen :). Es war ein unvergessliches Erlebnis, welches wir gemeinsam erleben durften. Nach 40 Minuten war unsere Zeit vorbei und unter Wasser wurde es, trotz Neoprenanzug, ziemlich kalt. Auf dem Boot wartete eine heisse Dusche und Abendessen auf uns. Natürlich hat man sich, mit allen auf dem Boot, sofort ausgetauscht und die Erlebnisse nochmals revue passieren lassen. Danach ging es, inklusive Sonnenuntergang, 2.5 Stunden zurück zum Hafen in Port Lincoln. Am nächsten Tag besuchten wir den Coffin Nationalpark, 40 Minuten von Port Lincoln entfernt. Von dort aus sahen wir die Golden Island, bei welcher sich anscheinend auch einige weisse Haie aufhalten. Das besondere daran ist, dass sich nicht weit von dieser Insel entfernt ein Strand befindet, welcher bei Surfern sehr beliebt ist. Nichtsdestotrotz passieren so wenig Unfälle mit Haien, was einmal mehr zeigt, dass der Mensch nicht auf der Speisekarte der weissen Haie steht. Das Tier wird aber in der Öffentlichkeit, völlig zu unrecht, häufig als Unterwassermonster bezeichnet. Wir haben einen ganz neuen Bezug zu diesem Tier gewonnen und sehen nun nicht mehr den Killer, sondern ein wunderschönes aber bedrohtes Lebewesen.
Port Augusta, 25. Dezember 2022
Unsere Pläne für Weihnachten haben sich spontan geändert. Somit verbrachten wir den 24. Dezember nicht wie geplant im Flinders Nationalpark, sondern in Port Augusta. Nach 4'200 Kilometer sind wir nun im Süden angekommen und sehen das Meer wieder. Wir besuchten den Botanischen Garten, haben uns das kleine Hafenstädchen angeschaut und ein paar Stunden am Pool genossen. Ansonsten gab es nicht sehr viel zu sehen, oder zu erleben. Trotzdem haben wir aber unseren Weihnachtsabend sehr genossen. Feine Bruschetta, Ghackets und Hörnli und ein leckeres Dessert haben den geschenklosen Abend abgerundet. Der Wecker hat uns am 25. Dezember erneut früh aus dem Schlaf geholt, denn bei unseren Liebsten war der Weihnachtsabend im vollen Gange und wir wollten natürlich kurz Hallo sagen. Nun geht es bereits weiter, denn am 26. Dezemeber erwartet uns in Port Lincoln ein ereignisreicher Tag mit viel Adrenalin. Wir freuen uns risig, haben etwas Respekt aber wird schon schiefgehen.
Cooper Pedy, 22. Dezember 2022
Auf halbem Weg zwischen Darwin und Adelaide, je 1500 Kilometer entfernt, liegt Alice Springs. Alice Springs ist der beliebte Ausgangspunkt für Ausflüge in das Red Centre, welches auch das Herz von Australien genannt wird. Auch für uns war das Ziel möglichst viel von dieser Wüstenregion kennenzulernen. Wir hatten einen super Campingplatz und machten schnell Bekanntschaft mit einem Pärchen, diesesmal aus dem schönen Toggenburg. Seit Alice Springs begegnen wir uns immer wieder, da die meisten Reisenden die gleichen Ziele ansteuern. Zuerst haben wir einen Besuch im westlichen Macdonnell Nationalpark gemacht. Die Ochre Pits, also Ockergruben, haben uns am besten gefallen. Die lebhaften Farben der mineralischen Ockergruben werden seit Generationen von den örtlichen Aborigines abgebaut. Es dient als Rohstoff für Gemälde und zeremoniellen Körperdekorationen. Auch die Seen und beeindruckenden Felsformationen sind einen Besuch wert. Von Alice Springs aus geht es nochmals ca. 500 Kilometer auf einsamen Strassen entlang, bis der Uluru bzw. Ayers Rock ersichtlich wird. Schätzungen zufolge ist der Felsriese vor rund 550 Millionen Jahren entstanden. Für die australischen Ureinwohner gilt der Uluru als heilig. Auch für uns war schon der Blick aus weiter Entfernung sehr eindrücklich. Dieser Riese umgeben von nichts und je nach Sonneneinstrahlung leuchtend in orange, rot, braun oder schwarz. Nach einer Umrundung zu Fuss sowie einem wunderschönen Sonnenauf- und Sonnenuntergang können wir sagen: Ja die Reise zum Uluru hat sich zu 100% gelohnt. Natürlich haben wir auch noch den Kings Canyon besucht. Auch dort hatten wir einen super modernen Campingplatz, inklusive leckerer Pizza. Unsere Essgewohnheiten haben sich defintiv geändert und seit Australien hat auch Mirco jeweils kein Hunger mehr nach dem Essen :). Der Wecker holte uns um 05:00 Uhr aus dem Schlaf, denn ein Ranger hat uns am Vortag erklärt, dass sie den Kings Canyon ab 09:00 Uhr schliessen müssen, wenn die Temperaturen über 36 Grad steigen. Dies dient als Vorsichtsmassnahme. Nicht dass sich ein Wanderer wegen der Hitze noch in eine gesundheitliche Notsituation bringt. Daher sind wir so früh losgewanderet, denn an diesem Tag wurden 37 Grad vorhergesagt. Das frühe Aufstehen hat sich aber gelohnt. Die Farben, die steilen Felswände und die aufgehende Sonne waren einmalig und das alles bei noch sehr angenehmen Temperaturen. Nach der Rundwanderung um den Kings Canyon standen noch 800 Kilometer vor uns. Coober Pedy wir kommen! Die Stadt ist nicht nur für seine Opale bekannt, sondern auch für die wüstenhafte Mondlandschaft. Unsere Australienexpertin Marlies hat die Stadt als eine der seltsamsten Plätze von Australien beschrieben und dies können wir nun definitiv bestätigen. Viele schräge aber total symphatische Einwohner leben in der 1700 Seelenstadt. Das Beste ist aber, dass 50% der Bevölkerung unter der Erde lebt. Ja genau richtig, hier spielt sich das Leben hauptsächlich unter der Erde ab. Kirche, Wohnungen, Bars, Hostels, etc. alles findet man in den sogennanten Dugouts resp. unter der Erde. Die Temperaturen sind einfach zu heiss oberhalb, daher haben es sich die Einwohner*innen unterhalb der Erde gemütlich gemacht (dort braucht es keine Klimaanlage und kommt somit günstiger). Nach bereits über 3700 Kilomter geht unsere Reise immer weiter in Richtung Süden. Wir haben noch nicht genug von Aussie (unserem Camper) und haben deshalb bereits jetzt entschieden, den Camper noch eine Woche länger zu behalten und ihn erst in Sydney am 24.01.2023 abzugeben. Weihnachten werden wir im Flinders Nationalpark mit Ghackets und Hörnli verbringen. Wir wünschen euch an dieser Stelle allen wunderschöne Weihnachten, geniesst die Tage und lasst es euch mit den Liebsten gutgehen. Wir vermissen natürlich unsere Familien sehr und freuen uns im nächsten Jahr wieder gemeinsam unter dem Weihnachtsbaum zu sitzen. Hoffentlich mit doppelt so vielen Geschenken :).
Alice Springs, 16. Dezember 2022
Darwin- Litchfield Nationalpark - Katherine - Tennant Creek - Alice Springs, resp. Total über 1500 Kilometer auf einsamen Strassen und bei grosser Hitze. So startete unser Roadtrip durch Australien. Die erste Nacht im Camper verbrachten wir im Litchfield Nationalpark. Als wir um 17:00 Uhr auf dem Camping Platz im Nationalpark ankamen, war leider niemand mehr vor Ort für das Check-in. Aus diesem Grund waren wir froh, dass wir den Strom vom Nachbar beziehen durften. Ansonsten wäre es eine sehr sehr heisse Nacht geworden. Am nächsten Tag beim Frühstück hatten wir tierischen Besuch. Papageie und Kängarus haben uns beim Frühstück beobachtet. Danach ging es weiter nach Katherine. In Katherine angekommen, haben wir ein Zürcher Ehepaar getroffen, mit welchen wir am nächsten Tag einen Ausflug in den Nitmiluk Nationalpark gemacht haben. In Asien dachten wir noch die Ausflüge wären teuer, leider merken wir nun, dass es doch noch einiges teurer geht. Welcome to Australia. 100 AUD (CHF 64) pro Person für zwei Stunden Bootsfahrt durch den Nationalpark. Aber es hat sich gelohnt, denn die Landschaft im Nitmiluk Nationalpark ist atemberaubend und wir hatten einen super einheimischen Guide, welcher uns mit einem gewissen Humor seine Kultur näher brachte. Normalweise sieht man im Fluss häufig Krokodile. Aufgrund der hohen Temperaturen ist es aber auch denen zu heiss und sie bleiben momentan lieber unter Wasser. Am Abend genossen wir, wie es sich beim Campen in Australien gehört, einen gemeinsamen BBQ Abend mit unseren neuen Freunden. Ebenfalls noch dazugestossen sind zwei Verrückte, welche bei dieser Hitze, mit dem Fahrrad quer durch Australien fahren. War ein sehr lustiger Abend. Am nächsten Morgen warteten 700 Kilometer auf uns nach Tennan Creek. Durch einige Stopps auf der Strecke und mit guter Musik ging aber auch diese Strecke ziemlich flott. Die Strassen sind sehr gut gehalten, jedoch sieht man am Strassenrand häufig tote Kängarus, Kühe oder auch Schweine. Auch wir hatten einmal Glück. Plötzlich kam das Kängaru aus dem Busch gesprungen und hüpfte haarscharf an Aussie vorbei (unser Camper haben wir Aussie benannt - ja wir wissen, sehr kreativ :)). Auch die Fahrt nach Alice Springs haben wir bereits hinter uns gelassen und freuen uns nun bald ein paar Wandertouren im Outback zu unternehmen. Wir haben hier im Zentrum Australiens riesiges Glück mit dem Wetter diese Woche. Normalerweise sind hier die Temparaturen, zu dieser Jahreszeit, über 40 Grad. Diese Woche ist es mit plus minus 30 Grad jedoch richtig „kalt“ und eignet sich super zum Wandern :). Nach drei Nächten in Aussie, sind wir echt begeistert vom Campen. Ein richtiges Freiheitsgefühl.
Darwin, 12. Dezember 2022
Heiss, heisser, Darwin. Wir wurden mit 35 Grad und einer etwas anderen Gepäckkontrolle begrüsst. Wir und sechs weitere Passagiere mussten sich in einer Reihe hinstellen, das Gepäck vor uns und dann kam die Kontrolle: Ein kleiner, schwarzer, herziger Labrador auf der Suche nach Esswaren und anderen unerlaubten Substanzen. Bei uns ist er nicht fündig geworden und daher durften wir rein. Darwin ist die Hauptstadt des australischen Bundesterritoriums Northern Territory und ist sehr asiatisch angehaucht. Insgesamt leben etwa 75 Nationalitäten in Darwin und etwa ein Viertel der Bewohner sind Aborigines (Ureinwohner von Australien). Die meisten Aboriginal People haben heute nichts mehr mit ihrem früheren spirituellen und naturverbundenen Leben zu tun. Überdurchschnittlich viele nutzen jeden Cent ihrer Sozialhilfe, um sich anhand von Alkohol, Klebstoff, Benzin und Tabak zu betäuben. Sie sitzen verwahrlost in den Ecken von Parks, dröhnen sich zu und scheinen rein gar nichts mit sich und ihrer Umwelt anfangen zu können. Es ist wirklich ein trauriger Anblick, den wir bereits in Darwin gesehen haben. Von Integration ist jedenfalls keine Spur zu erkennen.
Nach unserer Ankunft im Hotel Argus, haben wir uns in ein unterkühltes Café gesetzt, um den Singapurbericht für diesen Blog zu finalisieren. Danach ging es mal wieder zum Italiener und früh Schlafen. Reisen ist doch auch sehr anstrengend und auch am zweiten Tag in Darwin haben wir hauptsächlich geschlafen und uns auf das Camper-Leben vorbereitet. Heute geht es los. Nach einer ausführlichen Erklärung und der Mitteilung, dass wir ein Upgrade vom Camper erhalten haben, ging es bereits los. Einkaufen und die ersten Kilometer nach Süden hinter uns bringen. Next stop: Litchfield National Park. Wir freuen uns und sind auch etwas aufgeregt. Bei minus 25 Grad campen im Engadin kennen wir bereits, aber bei plus 42 Grad...














































































































































































































































































































