Südamerika
"What can be more important in life than to realize your own dreams, no matter what they look like?"
Sergio Barbaren

Zürich, 3. Juli 2023
Reingelegt!!! Für viele war unsere Rückkehr eine grosse Überraschung und Costa Rica hat nie stattgefunden. Dies war von Anfang an geplant und wir sind glücklich, dass es funktioniert hat und wir wieder seit dem 27.6.2023 in Zürich sind. Die grossen Augen von unseren Familien und Freunden waren unbezahlbar! Unsere Reise endet somit an dieser Stelle und wir möchten uns herzlich bei euch allen bedanken. Euer positives Feedback hat uns angetrieben, regelmässig den Blog zu schreiben. Wir hatten eine unglaubliche Zeit, welche wir niemals vergessen werden. Ein persönliches Feedback von uns beiden zur ganzen Reise findet ihr unter dem folgenden Link.
Fazit Südamerika, 23. Februar - 26. Juni 2023
Die meiste Zeit von unserer Weltreise verbrachten wir in Südamerika. Wir haben in dieser Zeit sechs verschiedene Länder besucht und keines kann mit dem Anderen verglichen werden. Auch für Südamerika haben wir uns mit den verschiedensten Aspekten beschäftigt und möchten diese in einem Fazit zusammenfassen.
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Klima: Wir hatten von Minusgraden, Schnee, Regen, bis zu Sonne und Hitze alles. Man kann pauschal sagen, je südlicher, oder natürlich je höher, desto kälter. Für Mirco war ganz klar Kolumbien, von den Temperaturen, das beste Land. Nina konnte sich mit der Kälte besser anfreunden und für Outdoor Sport, wie Wandern oder Laufen war Argentinien super.
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Kulinarik: Leider hat Südamerika kulinarisch nicht die Nase vorne. Viel Reis, Fisch, Bohnen, Kochbananen und Linsen gibt es überall. Für uns war Argentinien mit dem guten und günstigen Fleisch und Wein sicher das Highlight.
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Kultur: Bolivien ist für uns das authentischste Land von allen. Noch nicht viele Touristen und die Frauen (Cholitas) sehen noch ziemlich gleich aus, wie vor 100 Jahren. Zusätzlich hat man in Bolivien fast alles. Vom Dschungelgebiet, welches auf knapp 200 Meter über Meer liegt, bis zu den höchsten Bergen der Anden über 6'000 Meter über Meer. Nur leider kein Meer.
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Transport: Südamerika ist bekannt für günstige Busfahrten. Fast überall kommt man mit dem Bus hin. Egal, ob eine Stunde oder 35 Stunden, alles ist möglich. Wir haben uns häufig bei längeren Strecken für das Flugzeug entschieden. Grundsätzlich sind Innlandflüge ebenfalls nicht sehr teuer, ausser in Bolivien. Da Bolivianer*innen selten fliegen, sind die Kosten für ein Flugticket sehr hoch. Dazu kommt das La Paz, respektive El Alto, wo sich der Flughafen befindet, über 4'000 Meter über Meer ist. Dies macht das Starten und Landen schwieriger und daher auch teurer.
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Kosten: Alles in allem war Argentinien das günstigste Land in Südamerika. Wir haben 50 Tage in Argentinien verbracht und insgesamt CHF 5'380.- für alles ausgegeben. Das sind pro Tag CHF 107.60 für beide. Was man aber erwähnen muss, ist das wir in Argentinien vom Blue Dollar profitieren konnten. Das teuerste Land war mit Abstand Chile. In Chile haben wir die sehr teure Torres del Paine Tour gemacht, welche unser Budget gesprängt hat. Wir haben aber von vielen Reisenden gehört, dass Chile mit Abstand das teuerste Land von Südamerika ist. Dort war unser Tagesdurchschnitt für beide bei CHF 283.-.
San Andres (Kolumbien), 26. Juni 2023
Was für ein erster Tag in der Karibik, respektive in San Andres. Es hat geregnet, geregnet und noch mehr geregnet. Zum Glück hatten wir ein tolles Hotel mit eigenem Fitness. So konnten wir lange an unserem Sommerbody arbeiten und bereits Dinge für die Weiterreise planen. Die kleine Insel hat sich dann aber bereits am zweiten Tag von der besten Seite gezeigt. Strahlend blauer Himmer, 35 Grad und immer etwas Wind, was sehr angenehm war. So haben wir es uns natürlich am Strand gemütlich gemacht und gar nicht bemerkt, dass die Sonne extrem stark ist hier. Auch wenn wir etwas vorgebräunt waren, war es keine gute Idee ohne Sonnencreme in die Sonne zu gehen. Am Abend bemerkten wir den ziemlich starken Sonnenbrand, was die Nacht etwas unangenehm machte :). Nach diesem Sonnenbrand, haben wir uns dann entschieden, doch noch in Sonnencreme zu investieren und uns im nächsten Supermarkt eine gekauft. Auch die restlichen Tage war das Wetter wunderbar. Jeden Tag ganz kurz Regen, aber 90% vom Tag strahlte die Sonne. Wir haben hauptsächlich entspannt und dabei unsere Energie wieder aufgeladen. Natürlich kam auch der Sport nicht zu kurz. So waren wir jeden Tag im Fitness und Nina hat gar einmal noch die Insel umrundet (31 km). Von San Andres aus, könnte man noch verschiedene Ausflüge auf nahe gelegene Inseln unternehmen. Vielleicht wären dort die Strände noch schöner, aber uns hat San Andres so gut gefallen, dass wir auf Ausflüge verzichtet haben. Es gibt in San Andres diverse Restaurants, Shops und Ausgehmöglichkeiten. Eine ganz tolle Inseln, die Ferieninsel der Kolumbianer. Nun warten wir auf den Flieger nach Costa Rica, ins 15. und ziemlich sicher letzte Land von dieser Reise. Wir sind wieder voller Energie und freuen uns!
Bogota (Kolumbien), 17. Juni 2023
Vom ewigen, und ehrlichgesagt sehr heissen Frühling in Medellin, ging es mit dem Flieger in den kalten Herbst nach Bogota, genauergesagt in das Viertel «La Candelaria». Viele Backpacker nehmen für diese Reise den Bus, welcher nur ca. 20 CHF pro Person kostet, aber mindestens eine Nacht lang dauert. Da wir, langsam aber sicher, die Busse so satt haben, haben wir uns für eine Reise mit dem Flieger entschieden. Wir bezeichnen uns aber auch nicht wirklich als Backpacker, wenn dann eher Luxus Backpacker :). Nach knapp 45 Minuten Flugzeit sind wir bereits in Bogota gelandet. La Candelaria befindet sich 2'600 Meter über Meer und man sagt, dass dieses Viertel das pulsierende Herz von Bogota sei. Hier gibt es Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale der Kolonialzeit und den Plaza de Bolivar zu entdecken. Der Plaza de Bolivar ist der grösste Platz in ganz Kolumbien. Des weiteren ist La Candelaria bekannt für schmale Strassen mit Geschäften, Bars und zwanglosen Restaurants mit guter Musik. Bogota ist mit 7.2 Millionen Einwohnern die grösste Stadt von Kolumbien. Es ist einfach riesig! Vom Cerro Monserrate aus, welcher sich auf über 3’100 Meter über Meer befindet und der Hausberg von Bogota ist, hat man einen guten Blick auf die Stadt. Eine atemberaubende Aussicht. Man kommt entweder mit der Seilbahn, oder mit der Zahnradbahn auf den Berg. Theoretisch könnte man auch hochlaufen, dies wird aber aus Sicherheitsgründen für Touristen nicht empfohlen (höchstens Sonntags, da es dann jeweils viele Leute hat). Einen Tag haben wir an der Shoppingmeile von Bogota verbracht - der Calle 85. In dieser Strasse, respektive Gegend, gibt es grosse Einkaufszentren und bekannte Markenläden. Nina hat in einem Laden das Outfit für ihre grosse runde Geburtstagsparty gefunden (Motto Südsee). Ausserdem war sie in dieser Gegend noch beim Coiffeur. Der Coiffeur in Medellin konnte seine Arbeit nämlich nicht fertig machen, da wir dringend auf den Flieger mussten. Wir waren uns nicht bewusst, dass in Kolumbien für Färben und Schneiden mindestens sechs Stunden eingerechnet werden sollten. Deshalb musste nach dem Färben und noch mit nassen Haaren abgebrochen werden. Der Coiffeur in Bogota, welcher nur schneiden musste, hat seine Arbeit aber auch sehr gut gemacht und konnte sogar ohne Zeitdruck arbeiten ;). Um die letzten 4-5 Wochen unserer Reise nochmals voll auskosten zu können, haben wir das Gefühl, dass wir nochmals Energie tanken sollten. Aus diesem Grund geht es für uns heute auf den Flieger nach San Andres. San Andres ist eine Insel ca. 700 Kilometer weit weg vom Festland und eigentlich geografisch gesehen viel näher an Nicaragua (190 Kilometer). Dennoch gehört die Insel zu Kolumbien. Was der Grund dafür ist und wie das die Kolumbianer geschafft haben, wissen wir noch nicht. Dies versuchen wir aber in den nächsten Tagen herauszufinden :).
Medellin (Kolumbien), 13. Juni 2023
Medellin ist mit 2.6 Millionen Einwohner die zweitgrösste Stadt in Kolumbien. Die Einwohner verteilen sich total auf 20 Stadtteile (Comunas). Wir lebten für 4 Nächte im hippen Stadtteil El Poblado. In diesem Beitrag möchten wir euch aber auch etwas zur Comuna 13 erzählen, welche wegen ihrer Vergangenheit zu einer der gefährlichsten Gegenden der Welt erklärt wurde und Medellin den Ruf von hoher Kriminalität eingebrockt hat. Beginnen wir aber mit El Poblado: El Poblado ist mega cool und grün. Hier gibt es hippe Restaurants, Bars und in der Nachbarschaft Provenza viele Nachtclubs und Ausgehmöglichkeiten. Die Leute, die sich hier rumtreiben, legen viel Wert auf ihr Erscheinungsbild und leben einen gesunden Lifestyle. Die meisten Touristen, welche nach Medellin kommen, entscheiden sich für diese Gegend. Denn hier fühlt man sich stets sehr sicher. Da es so touristisch ist, sind die Preise für Unterkunft und Essen etwas teurer. Auch unser Airbnb war mit CHF 45.- pro Nacht eher an der oberen Grenze für uns. Dafür hatten wir ein Fitnesscenter auf dem Rooftop und jeweils selbst gekocht. An einem Tag haben wir eine geführte Tour zur Comuna 13 unternommen. Unsere Tourguidin Laura ist in der Comuna 13 aufgewachsen und konnte uns somit sehr eindrucksvoll erklären, wie sich dieser Stadtteil in den letzten Jahren entwickelt hat. In den 80er Jahren herrschte der mächtigste Drogenbaron der Welt, Pablo Escobar, über Medellin, besonders über die Comuna 13. Durch ihre Lage in den Bergen, war die Comuna 13 sehr beliebt unter den Drogenkartellen. Somit gab es häufig blutige und grausame Ausseinandersetzungen zwischen den Banden. Egal was geschmuggelt werden musste, es lief über die Comuna 13. Die Zivilisten der Comuna 13 waren angsterfüllt und getrauten sich kaum auf die Strassen. Die hohe Arbeitslosenquote machte es den Kartellen einfach junge Männer für dreckige Geschäfte und Auftragsmorde zu rekrutieren. So hat Pablo Escobar beispielsweise jeden bezahlt, der einen Polizisten ermordet. Mit 400 Morden auf 100'000 Einwohner verzeichnete die Comuna 13 zwischen 1980 und 1991 angeblich die höchste Mordrate der Welt. Unsere Tourguidin musste auf ihrem Schulweg häufig über Leichen steigen und hat viele Freunde verloren. Es war ein Kriegsgebiet, die Comuna 13. Also eigentlich kein Grund diese Gegend zu besuchen oder? Doch, heute schon! Denn heute herrscht hier Aufschwungstimmung. Nach Pablo Escobars Tod, haben sich die Guerillas im Viertel niedgelassen und das Viertel beherrscht. Im Jahr 2002 hat sich dann die Regierung entschieden, das Viertel von Guerillas zu befreien und dafür die Armee einzusetzen (Operacion Orion). Das heisst die Armee hat während vier Tagen, von der Luft aus, alles ausgelöscht, was sich auf der Strasse bewegt hat. Viele Zivilisten sind dabei zu Tode gekommen. Um die Aktion zu rechtfertigen, hat die Armee anscheinend den toten Zivilisten Guerilla Kampfanzüge angezogen, um zu sagen, sie hätten einen Guerillakrieger eliminiert. In Wahrheit haben die sich aber bereits vor dem Angriff der Armee aus dem Staub gemacht. Zivilisten schwenkten nach vier Tagen mit weissen Tüchern und flahen die Regierung an, diesen Horror sofort zu beenden. Heute sieht man in diesem Viertel viel Graffiti, welches an diese grausame Zeit erinnert. Die Comuna 13 ist das dichtest besidelte Viertel in Medellin mit vielen älteren Personen. Damit diese auch weiterhin die steilen Strassen zu ihren Häusern hochkommen, hat die Regierung 2011 Freiluft Rolltreppen bauen lassen. Diese Rolltreppen wurden von internationaler Presse gefeiert und brachten Frieden zurück in das Viertel. Die Regierung hat zudem in Förderprogramme, Schulen und Sportplätze investiert, damit alle Kinder die gleichen Chancen in ihrem Leben erhalten. Das Viertel ist damit für viele Städte zum Vorbild geworden, wenn es um Aufschwung geht und darauf sind sie extrem stolz. Auch unsere Tourguidin hat sich mehrfach bei uns bedankt, dass wir ihr Viertel, ihre Stadt, ihr Land besuchen. Man solle der ganzen Welt sagen, dass Kolumbien so viel mehr ist als Drogenbosse und Kartelle. Kolumbien ist Kaffee, Strassenkunst, Blumen, Strände, fröhliche Leute, Tanz und noch vieles mehr! Wir lieben dieses Land.
Salento (Kolumbien), 10. Juni 2023
Was für eine Reise... Gestartet hat alles nach Plan. Der Wecker holte uns um 04:00 Uhr aus dem Schlaf, denn der Flieger nach Medellin startete bereits um kurz nach 07:00 Uhr. Soweit so gut. Unser Plan war es von Cartagena über Medellin (Flieger) nach Salento (Bus) zu gelangen. In Medellin angekommen, wussten wir nicht genau, zu welchem Busterminal wir mussten. Aus diesem Grund haben wir einen netten Taxifahrer gefragt, welcher uns sagte, dass die Busse nach Salento vom Terminal Norte abfahren. Der Terminal Norte ist etwas ausserhalb der Stadt und deshalb etwas teurer. Okay, haben wir geglaubt, sind eingestiegen und 20 Minuten später hörten wir bereits: "Ziel erreicht" (natürlich auf spanisch :)). Häää, das ist aber Terminal Sur und nicht Norte. Da hat der nette Taxifahrer uns ziemlich verarscht und über den Tisch gezogen (nicht das erstemal mit Taxifahrern - mühsam, lang lebe UBER!). So weit immer noch gut. Am Terminal hatten wir das Glück, dass der Bus nicht pünktlich losfuhr und wir ihn gerade noch erwischt haben. Die Fahrt nach Salento "sollte" ca. 5-6 Stunden dauern. Nach etwa zwei Stunden Passfahren, die erste Baustelle. Stillstand für ca. 30 Minuten. Nach weiteren 15 Minuten die nächste Baustelle, wieder Stillstand für 30 Minuten. Und so ging es dann die nächsten 6 Stunden weiter... Völlig erledigt von der langen Busfahrt und dem frühen Aufstehen, sind wir um 19:00 Uhr in Salento angekommen. Zum Glück war das Hostel ganz gut und so konnten wir uns, nach einem anstrengenden Tag, ausruhen. Aber nicht lange, denn am nächsten Tag um 06:00 Uhr holte uns der Wecker bereits wieder aus dem Schlaf. Das Valle del Cocora wartete auf uns. Mit einem Jeep ging es in das Tal hinein und bereits auf der Fahrt sind uns die riesen Palmen aufgefallen. Das Valle del Cocora liegt auf einer Höhe zwischen 1'800 und 2'400 Meter über Meer und gehört immernoch zu den Anden. Sehr eindrücklich, wenn wir uns vorstellen, dass wir bereits seit dem südlichsten Punkt von Südamerika, in Argentinien, auf den Anden unterwegs sind. Die Anden ziehen sich von Argentinien, Chile, Bolivien, Peru, Ecuador bis nach Kolumbien. Der Nationalpark Los Nevados im Valle del Cocora gehört zu einem der schönsten des Landes. Der höchste Punkt ist der 5'300 Meter hohe Vulkan Nevado de Ruiz. Die riesen Palmen mit dem Namen Cero werden bis zu 60 Meter hoch und gehören somit zu den grössten Palmen der Welt. Wir haben uns auf einen Loop gemacht, der laut Information 5-6 Stunden dauern sollte. Auf dem Weg hat man die Möglichkeit Brillenbären, Pumas, Tapire und Faultiere zu sehen. Die einzigen Faultiere, die wir gesehen haben, waren wohl wir selbst :). Der Rundkurs war mega schön, jedoch für uns nach drei Stunden schon vorbei (wir sind eben schnelle Faultiere). Am Nachmittag haben wir noch das kleine, aber herzige Dörfchen Salento genossen, bevor für uns die Reise zurück nach Medellin anstand. Puuuh, auf dem Rückweg sogar fast neun Stunden, da es sehr viel Stau hatte. Wir hoffen, dass dies unsere letzte lange Busfahrt war. Mal schauen, wo es uns noch alles hinverschlägt. Erst einmal sind wir nun in der Stadt des ewigen Frühlings "Medellin".
PS: Die erste Busfahrt von Medellin nach Salento hätten wir uns eigentlich sparen können. Mirco hat die Planung total verkakt und nicht bemerkt, dass es von Cartagena aus einen Direktflug nach Perreira gegeben hätte. Perreira liegt 27 Kilometer von Salento entfernt. Das ganze wäre zudem auch noch einiges günstiger gekommen. Upsiii, er möchte sich an dieser Stelle noch ganz offiziell bei Nina entschuldigen :)
Cartagena (Kolumbien), 6. Juni 2023
Nach fast zwei Monaten, sind wir wieder in einer touristischen Stadt angekommen. Cartagena ist eine Hafenstadt an der Karibikküste Kolumbiens. Die im 16. Jahrhundert gegründete ummauerte Altstadt mit grossen Plätzen, Kopfsteinpflasterstrassen und bunten Kolonialgebäuden, liegt direkt am Meer und wurde 1984 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Zusätzlich gibt es in Cartagena eine sehr lange Strandpromenade mit vielen grossen Hotelkomplexen und Sonnenschirm an Sonnenschrim. Erinnerte uns etwas an Strandurlaub in Italien :). Hier nennt man es little Miami. Den Strand von Cartagena können wir aber nicht empfehlen. Der ist nichts Besonderes. Viele Leute unternehmen deshalb von hier aus Tagesauslüge auf die nahegelegenen Islas Rosario (28 verschiedene kleine Inseln). Wir haben uns mitten in der Altstadt von Cartagena in einem günstigen, aber schönen Hostel einquartiert (Hostel Badillo). Die ganze Stadt besteht aus wunderschönen Häusern aus der Kolonialzeit und man findet hier teure Boutique Hotels. Viele sind bunt bemalt, oder haben Graffity an den Wänden. Auch in Cartagena machten wir eine Free Walking Tour, damit wir mehr über die 5. grösste Stadt Kolumbiens erfahren. Sehr viel Geschichte steckt hinter diesen Stadtmauern und leider, wie in allen Kolonialstädten, auch viel Armut und Sklaverei. Geblieben von dieser Zeit sind die schönen Häuser und einige Statuen von berühmten Persönlichkeiten. Die Stadt wird vom Tourismus überrannt und zählt zu den schönsten und sichersten Städten Südamerikas. Zum Unglück unseres Portemonnaies, gibt es hier auch echt coole Kleiderläden und Souvenirshops. Der Platz im Rucksack wird leider immer knapper. Viele T-Shirts haben wir jedoch an Obdachlose verschenkt und somit Platz für Neues geschaffen. Ebenfalls sehenswert und etwas günstiger als die historische Altstadt, ist das Nachbarsquartier Getsemani. Getsemani war bis vor ca. 15 Jahren noch zu gefährlich für Touristen. Heute hat sich dieses Quartier so entwickelt, dass man dort gut essen, auf einen leckeren Cocktail, oder in einen Nachtclub gehen kann. Wir haben vier wunderbare Tage in Cartagena verbracht und können diese Stadt wärmstens weiterempfehlen. Sie zählt zu Mircos Favoriten auf unserer Reise. Es zieht uns nun weiter in das Landesinnere von Kolumbien. Fertig Faulenzen :).
Minca (Kolumbien), 4. Juni 2023
Von Santa Marta aus fahren regelmässig Shuttle Busse in das Bergdorf Minca (Fahrtdauer knapp 1h). Minca ist noch relativ verschlafen, aber man merkt, dass es nicht mehr lange gehen wird und das Dorf vom Tourismus überrannt wird. Überall entstehen kleine "Hotels" und fancy Restaurants. Minca ist höher gelegen als Santa Marta und voll im Grünen. Als wir in Minca ankamen, standen wir schon einmal vor einer kleinen Challenge. Wie kommen wir nun mit unserem ganzen Gepäck (mehr als 40 kg.) in unser Hostel, welches sich irgendwo im Wald oben befindet? Es wurde uns angeraten die Motorrad Taxis zu nehmen, da es laut Google 30 Minuten zu Fuss entfernt ist. Und eben, steil den Berg hoch. Für unser Gepäck hätten wir ein extra Motorrad gebraucht. Das heisst total drei Motorräder à 15'000 Pesos (knapp 4 CHF). Nina war das zu blöd und sie bestand darauf den Weg zu Fuss in Angriff zu nehmen. Mirco dachte sich, soll sie doch machen, er geht mit dem Gepäck mit dem Motorrad. Treffpunkt war im Hostel. Mirco und die Motorradgang sind also mit dem gesamten Gepäck den Weg hoch Richtung Hostel gefahren. Das war sehr abenteuerlich und teils auch nicht ungefährlich, da die Waldwege relativ rutschig waren und die Strasse ziemlich schmal und steil. Helme kriegt man hier als Mitfahrer nicht. Irgendwann hielten die Motorradfahrer an und sagten Mirco, er müsse nun die letzten 10 Minuten zu Fuss zurück legen, da sie nicht mehr weiterkommen mit dem Motorrad, wegen zu vielen Steinen. So hiess es das gesamte Gepäck (inkl. Gepäck von Nina) umhängen und die letzten paar Meter zu Fuss hoch. Total verschwitzt und 1000 Fluchwörter später, kam Mirco im Hostel an und konnte schonmal einchecken. Nina kam ca. eine Stunde später, völlig verregnet und aufgelöst im Hostel an. Der Weg war so schlecht auf der Karte eingezeichnet und da auch keine Schilder angebracht waren, hat sie sich mehrmals im Wald verlaufen. Nach einer kalten Dusche (Warmwasser gibt es in Minca noch nicht) haben wir uns dann wieder gefangen und konnten den atemberaubenden Sonnenuntergang übre Minca geniessen. Der ganze Weg hat sich nur schon deshalb gelohnt. Den Abend verbrachten wir gemeinsam mit einer italienischen Touristin und der Hostel Gastgeberin, eine Schweizerin, die vor fünf Jahren nach Kolumbien ausgewandert ist, und nun das Hostel Vista Verde in den Bergen von Minca eröffnet hat. Am nächsten Tag besuchten wir den Wasserfall Perdida und die Finca la Canderia, wo wir lernten, wie Schockolade hergestellt wird. Danach suchten wir ein Hostel im Dorfzentrum, denn auch wenn die Nacht oben im Wald wunderschön war, waren wir ziemlich weg vom Schuss und dies war ein bisschen langweilig. Bevor wir den Weg zurück nach Santa Marta und von dort weiter nach Cartagena in Angriff nahmen, wanderten wir am Morgen noch zu einem weiteren Wasserfall. Dieser Wasserfall nennt sich Marinka und ist ziemlich bekannt und häufig von Touristen überlaufen. Wir waren aber bereits um kurz vor 9:00 Uhr dort und somit fast alleine. Nun sind wir bereits in Cartagena angekommen und geniessen das Leben in der wunderschönen, farbigen Altstadt.
Santa Marta (Kolumbien), 1. Juni 2023
Sonne, Strand, 31 Grad, was will man mehr? Wir sind wunderbar an der Karibikküste angekommen. Da wir beide etwas arbeiten mussten, haben wir uns für ein schöneres Hotel mit Dachterassenpool entschieden. Das WLAN war super und so konnten wir einige Dinge abarbeiten. Tatsächlich haben wir auch zwei volle Tage am Pool verbracht und viel geschlafen und natürlich gearbeitet. Die letzten Monate waren, auch wenn es nicht so aussieht, nicht nur Entspannung pur, sondern auch ziemlich anstrengend. Immer planen, von A nach B reisen, Rucksack packen und aus dem Rucksack leben, verhandeln und viele Entscheidungen treffen. Daher haben uns die letzten vier Tage hier richtig gut getan und wir konnten viel Energie tanken. Natürlich haben wir auch hier einen Ausflug gemacht. Wir sind in den Nationalpark Tayrona gefahren. Dort gab es eine vierstündige Wanderung durch den Dschungel bis zu einem wunderschönen Strand - Cabo San Juan. Geschwitzt haben wir an diesem Tag definitiv nur einmal. Der Ausflug war aber wunderschön und auf der Wanderung haben wir sehr viele wilde Tiere gesehen und sogar ein paar eingeborene, die im Park leben. Santa Marta ist ein herziges kleines Städtchen direkt am Meer. Viele Restaurants, Bars und Shops zieren das Bild. Innerhalb dieser Gegend kann man sich gut frei bewegen, jedoch ein paar Blocks weiter sieht man, dass es auch hier viel Armut hat und viele Menschen auf der Strasse leben. Nina musste für ihre Joggingrunde ein paar Runden drehen, damit sie nicht aus der "sicheren" Zone rauskam. Heute geht es für uns weiter in das Landesinnere nach Minca. Minca ist vor allem aufgrund der Kakaobohnen und der Natur bekannt. Wir freuen uns.
Quito (Ecuador), 28. Mai 2023
Nach wunderschönen Tagen auf den Galpagosinseln, hiess es Abschied nehmen und zurück aufs Festland fliegen. Eigentlich war der Plan zurück nach Guayaquil und von dort mit einem Mietauto diverse Orte abklappern Richtung Quito. Jedoch waren die Mietautos sehr teuer und irgendwie sind wir etwas gesättigt von den vielen Landschaften in der Höhe, die wir bereits gesehen haben. Aus diesen Gründen haben wir spontan am Flughafen in San Cristobal umgebucht und sind direkt nach Quito geflogen. Quito ist die Hauptstadt von Ecuador und nach La Paz die zweithöchste Stadt der Welt. Auf 2’850 Meter über Meer in den Vorläufern der Anden. Die Stadt wurde auf den Fundamenten einer alten Inka-Siedlung errichtet. Bekannt ist sie für ihre gut erhaltene Altstadt aus der Kolonialzeit mit vielen Kirchen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Interssant ist zudem, dass Ecuador das einzige Land von Südamerika ist, welches seit September 2000 den USD als Landeswährung einsetzt. Aufgrund einer Wirtschaftskrise und Hyperinflation in den 90er Jahren, wurde die Währung «Sucre» abgeschafft und der USD eingeführt. Was anfänglich zu sehr viel Armut in der Bevölkerung führte (über 70% der Bevölkerung lebte in Armut 1999), bewährt sich nun seit über 20 Jahren. Nach unserer Ankunft profitierten wir von einer Free Walking Tour, welche uns die schönsten Plätze und Kirchen, die leckerste Schokolade und die skurrilsten lokalen Süssigkeiten zeigte. Leider ist auch Quito nicht sehr sicher und so wurde uns mehrfach geraten, nach 20:00 Uhr nicht mehr draussen zu sein. Zum Glück schliessen die meisten Restaurants bereits um diese Zeit und so waren wir jeweils früh im Bett. Quito ist zudem bekannt für die unzähligen Ausflugsziele in direkter Nähe. Den Cotopaxi Nationalpark haben wir am zweiten Tag in Angriff genommen. Der Nationalpark ist vorallem aufgrund seines gleichnamigen Vulkanes bekannt. Der Cotopaxi ist mit 5’897 Meter über Meer der zweithöchste Berg Ecuadors und einer der höchsten aktiven Vulkane der Erde. Der Name Cotopaxi bedeutet „Hals des Mondes“, da aus einer bestimmten Perspektive der Mond hinter dem Berg aufgeht. Obwohl aktiv, ist er der am häufigsten bestiegene Berg des Landes und einer der meistbesuchten Gipfel Südamerikas. Leider für Nina, ist der Vulkan seit Oktober 2022 aktiv und somit konnten wir nur bis ins Base Camp wandern und nicht weiter. Das Base Camp liegt auf 4'864 Meter über Meer und bis zum Camp war es für uns ziemlich locker. Unser Guide hatte dann aber die glorreiche Idee mit ein paar Verrückten ca. 100 Meter den Berg hinauf zu rennen, um die Höhe zu spüren. Wow... mussten wir atmen. So etwas haben wir selten erlebt. Wir hatten einen richtigen Blutgeschmack im Mund, da unsere Lunge wohl etwas überstrapaziert wurde. Ob das gesund ist?!? Nach einer Bikeabfahrt ins Tal, gab es noch ein leckeres Mittagessen. Schliesslich sind wir müde aber glücklich in unserem Hostel in Quito angekommen. Dann mussten wir die Köpfe zusammenstecken, denn es stand wieder einmal eine Lagebesprechung auf dem Programm. Nach langem hin und her, haben wir uns entschieden Ecuador bereits wieder zu verlassen und an die Karibikküste von Kolumbien zu fliegen. Mirco benötigt dringend Wärme, um ganz gesund zu werden und Kolumbien soll ja auch wunderschön sein. Wir sind nun bereits in Bogota und warten auf unseren Weiterflug nach Santa Marta. Wir freuen uns auf Land Nummer 14 unserer Reise.
Galapagosinseln (Ecuador), 26. Mai 2023
Neun Tage Ferienfeeling auf den Galapagosinseln. Die Galagaposinseln sind eine Inselgruppe vulkanischen Ursprungs im Pazifik und gelten weltweit als eines der besten Reiseziele für Wildtierbeobachtungen. Durch die isolierte Lage konnten hier viele Tiere und Pflanzen überleben, die zum Grossteil nirgendwo sonst auf der Erde zu finden sind. Anfliegen kann man die Inseln nur von Guayaquil oder Quito (Ecuador). Wir haben die Insel Santa Cruz von Guayaquil angeflogen. Santa Cruz ist die belebteste Insel. Schon bei der Ankunft in der Stadt sind uns die unzähligen Seelöwen auf der Strasse, inmitten der Leute aufgefallen. Echt witzige Tiere :). In Santa Cruz hiess es dann auch gleich eine gute Reiseagentur aufsuchen und diverse Touren und Transfers zu den verschiedenen Inseln buchen. Die erste Tour ging dann auch gleich am nächsten Tag los. Schnorcheln und die Unterwasserwelt entdecken, stand auf dem Programm. Als wir in das Boot eingestiegen sind, merkten wir sofort: hoppla, das wird sehr abenteuerlich. Das Wasser resp. der Pazifik war sehr unruhig und es hat uns ziemlich durchgeschüttelt. Nach rund einer Stunde Fahrzeit, kamen wir dann am entsprechenden Ort an und durften endlich ins Wasser. Endlich ein bisschen weniger abenteuerlich und die Unterwasserwelt geniessen. Wahnsinn, was es alles zu sehen gibt. Seht selbst in der Bildergalerie. Auf Santa Cruz haben wir am zweiten Tag eine sportliche Fahrradtour auf eigene Faust unternommen und riesen Schildkröten besucht. Die riesen Schildkröten hier werden über 100 Jahre alt und wiegen zum Teil mehr als 300 Kilogramm. Bei der Fahrradtour mussten wir mit schrecken feststellen, dass unsere Form, in Südamerika, total verloren ging. Es war ziemlich frustrierend, aber wir denken, dass es vielen Reisenden gleich ergeht. Danach hiess es bereits Santa Cruz verlassen und nach Isla Isabela fahren mit dem Boot. Eine Bootsfahrt kostet hier 30 Dollar pro Person und die Fahrt dauerte drei Stunden. Wieder total unruhiges Meer. Mirco sass in der letzten Reihe und wurde komplett Nass. Auch diese Fahrt haben wir heil und ohne Zwischenfall überstanden. Danach hatten wir 20 Minuten Zeit unser Gepäck ins Hostel zu bringen und dann gings gleich wieder aufs Boot. Wieder schnorcheln an einem Ort, wo wir Seepferdchen, Rochen und Haie sahen. Meeega schön, wäre nur nicht die lange und sehr stürmische Bootsanfahrt gewesen :). Im Nachhinein haben wir erfahren, dass zu dieser Zeit der Sturm El Nino und ein Erdbeben Auslöser für das stürmische Meer waren. Auf der Insel Isabela, welche total sechs Vulkane zählt, haben wir noch eine Wanderung zum Vulkan Sierra Negra gemacht und ein bisschen am Strand gechillt. Als letzte Insel stand noch San Cristobal aus. Von der Isla Isabela muss man aber zuerst über Santa Cruz und von dort weiter nach San Cristobal. Eine Bootsfahrt von gut vier Stunden. Wir haben unsere Seasick Pillen eingeworfen und uns aufs schlimmste eingestellt. Aber siehe da, plötzlich war das Meer einigermassen ruhig. So konnten wir die Bootsfahrt ja schon fast geniessen und etwas schlafen :). In San Cristobal wurden wir von über hundert Seelöwen begrüsst, denn hier lebt die grösste Kolonie. Direkt am Beach, inmitten von vielen Leuten. Das sehr schöne Airbnb hat den Aufenthalt in San Cristobal sehr angenehm gemacht. Natürlich haben wir auch von hier aus wieder Touren unternommen. Auf einer Tour haben wir dann ein weiteres Highlight unserer Reise erlebt. Als wir auf dem Boot kurz eingeschlafen sind, ruft plötzlich jemand: Orcas! Wir standen sofort auf und rannten zum Captain aufs Deck. Dann lange nichts und plötzlich ist sie wieder zu sehen, die schwarze Rückenflosse. Und dann noch mehr. Es hiess Gas geben und schnell in diese Richtung fahren. Und da waren sie. Die wunderschönen Tiere auf ihrer Reise. Mindestens fünf Stück, inklusive Baby Orca. Was für ein Highlight und eine schöne Überraschung. Denn es ist gar nicht normal, dass die Tiere zu dieser Zeit auf den Galapogsinseln vorbei kommen. Anschliessend kamen auch noch Delphine und die Blaufoot Boobies (Vögel). Ein absoluter Traumtag. Wir haben die Tage auf den Galapagosinseln sehr genossen. Die Galapagosinseln sind aber, im Vergleich mit Ecuador, sehr teuer. Nichtsdestotrotz, diese Erfahrung kann uns niemand mehr nehmen und wir hoffen, dass die Tierwelt hier noch lange so bleibt, wie sie jetzt ist und nicht vom Massentourismus zerstört wird. Denn es ist wunderschön und einmalig. Wir haben bereits sehr viele Tiere auf unserer Reise gesehen, aber noch nie so viele an einem Ort und selten waren sie so wenig menschenscheu. Wen nun jemand Lust hat auf den Galapagosinseln Urlaub zu machen, können wir das sehr empfehlen. Aber wichtig: Nehmt Seasick Tabletten und das grosse Portemonnaie mit ;).
Guayaquil (Ecuador), 16. Mai 2023
Nach fast einem Monat Bolivien, haben wir das Land am 14. Mai verlassen. Die Anreise nach Ecuador war etwas langwierig und leider kostenintensiv. Um 22:00 Uhr hiess es in La Paz boarden. Zuerst sind wir nach Santa Cruz (Osten von Bolivien) geflogen, um dort vier Stunden auf den Anschlussflieger zu warten, welcher uns nach Bogota (Kolumbien) brachte. In Bogota hatten wir dann 29 Minuten Zeit den Flieger zu verlassen, eine Sicherheitskontrolle zu passieren und in das neue Flugzeug einzusteigen. Hat alles geklappt und wir sind, nach elf Stunden Reisezeit, gut in Guayaquil angekommen. Puh, ist das heiss hier :). Die Hafenstadt gilt als Tor zu den Pazifikstränden und den Galapagosinseln. Zweiteres ist auch unser nächstes Ziel. Sonne, Meer und viele Tiere, wir freuen uns riesig! Zuerst haben wir uns aber noch die Stadt Guayaquil angeschaut, welche am Ufer des Rio Guayas liegt. Wir sind der Promenade entlang geschländert, haben die 444 Stufen zu dem Santa Ana Hügel hinter uns gebracht und haben es uns in verschiedenen Kaffees und Restaurants gutgehen lassen. Auf dem Santa Ana Hügel hat sich laut Legende der Indianerhäuptling Guayas und seine Frau Quil in den Tot gestürzt, als sie die Spanier kommen sahen. Sie wollten nicht in deren Gefangenschaft geraten. Daher heisst die Stadt heute Guayaquil. Die grösste Stadt des Andenstaates gilt als eine der gefährlichsten, schmutzigsten und lautesten von Ecuador. Unser Wohnungsbesitzer hat uns genau erklärt, wo wir NICHT hin sollen und somit haben wir uns stets sicher gefühlt. Den Verlobungsring hat Nina aber das erste Mal zu Hause gelassen. Wir wollen ja nichts riskieren, oder provozieren. Morgen geht es für uns also weiter auf die Galapagosinseln, genauergesagt nach Santa Cruz. Es ist richtig heiss bei uns und wir senden ganz viel Sonne und Wärme in die Schweiz.
La Paz (Bolivien), 13. Mai 2023
Der Dschungel hat uns nicht nur 300 Mückenstiche geschenkt, sondern Mirco hat sich auch noch Salmonellen eingefangen. Glücklicherweise, hatten wir ja eine gute Woche in La Paz eingeplant und konnten uns so erholen. La Paz ist wirklich eine sehr interessante Stadt. Nicht nur weil sie so hoch über Meer liegt, sondern auch sonst hat die bunte Stadt viel zu erzählen. Einige Highlights, welche wir in der letzten Woche bestaunt haben:
Warum hat Bolivien zwei Hauptstädte? Nach dem Ende des Silberbooms in Potosi, kam auch der Niedergang der Stadt Sucre. Daher wurde der Regierungssitz im Jahr 1899 nach La Paz verlegt. Auf dem Papier ist aber Sucre nach wie vor die Hauptstadt von Bolivien.
El Mercado de las Brujas (Hexenmarkt): An diesem Markt kann man sehr aussergewöhnliche Dinge kaufen, beispielsweise Lamaföten. Die Lamaföten werden als Opfergabe verbrannt und deren Asche wird, beim Bau eines Hauses, in die Ecken eingemauert. Damit werden die Götter, respektive Pachamama (Muttererde) besänftigt und das Haus ist somit offiziell gesegnet. Für grössere Gebäude wurden früher sogar Menschenleben geopfert, da ein Lamafötus nicht ausreichend war. Das heisst man suchte sich oftmals Obdachlose aus, welche von Niemandem vermisst werden, füllte sie mit Alkohol- und Drogen ab und als das Bewusstsein weg war, hat man sie lebending, mit dem Kopf nach unten, in ein Loch geworfen und das Loch zugemauert. Dies war ein Brauch der Inkas und ist heute verboten und soll nicht mehr vorkommen. Natürlich gibt es auf dem Hexenmarkt auch unzählige farbige Souvenirs zu kaufen, wie Tassen, Figuren, Magnete oder Kleider.
Die Seilbahn, bessergesagt die höchste Seilbahn der Welt. Zur Verbesserung der Infrastruktur wurden seit 2014 acht Linien eröffnet und es sollen noch weitere dazukommen. Somit hat La Paz das grösste Seilbahnnetz der Welt in einer Stadt. Sie verbinden das Tal mit dem höher gelegenen El Alto.
San Pedro Gefängnis inmitten der Altstadt. In der Gefängnisstadt San Pedro gibt es alles, ausser Wärter. Die Regeln im Gefängnis bestimmen die Häftlinge selbst. Wer viel Geld hat, wird gut behandelt. Wer arm ist, lebt im blanken Elend. Früher wurden sogar Touristentouren ins Gefängnis angeboten. Seit aber eine Touristin von Insassen vergewaltigt wurde, sind diese Touren offiziell verboten. Das reinste Kokain von Südamerika soll es in diesem Gefängnis geben. Da die Familienangehörigen ebenfalls im Gefängnis wohnen, kann die Waare locker in- respektive aus dem Gefängnis geschmuggelt werden. Wer noch mehr von dem sehr speziellen Gefängnis erfahren möchte, sollte unbedingt das Buch "Marschpulver" lesen.
Cholitas: An den Cholitas kommt man auf dem Land, aber auch in der Grossstadt La Paz nicht vorbei. Cholitas sind die indigenen Frauen, welche sich nach der europäischen Mode von 1920 beeinflussen lassen. Röcke wie die Spanierinnen und Hüte wie die Engländer. Die Hüte wurden jedoch für englische Köpfe hergestellt und deshalb tragen die Cholitas die Hüte nur aufgesetzt, da ihre Köpfe zu gross sind. Die langen schwarzen Haarzöpfe und farbigen Tragetaschen runden das Bild ab. Der Rock besteht aus ganz vielen drunterliegenden Röcken und wird so breit wie möglich getragen. Eine breite Hüfte bedeutet nämlich viele Kinder, respektive fruchtbar und dies wirkt anziehend auf bolivianische Männer. Ein weiteres anziehendes Körperteil ist die Damen-Wade. Je stärker die Wade, desto attraktiver die Frau, da sie somit zeigt, dass sie viel heben und schnell den Berg hinaufgehen kann. In Bolivien verwalten die Frauen das Geld, da die Männer sonst alles für Alkohol und Partys ausgeben würden.
Präsidenten von Bolivien: In der Geschichte von Bolivien gab es einige skandalöse Präsidenten. Einer hat sogar, weil er unbedingt ein Pferd von einem brasilianischen Präsidenten haben wollte, bolivianisches Land an Brasilien verschenkt. Die Geschichte endet aber traurig, da das Pferd bereits nach drei Monaten in La Paz starb, vermutlich wegen der Höhe. Ein Anderer hat nach Protesten die Armee aufgeboten und auf die eigenen Bevölkerung geschossen. Einschusslöcher sind noch heute auf der Plaza Murillo sichtbar. Nachdem er die Nationalbank geplündert hat, hat er das Land Richtung USA verlassen. Heute darf auf öffentlichen Plätzen nicht über die aktuelle Politik gesprochen werden. Meinungsfreiheit ist hier ein Fremdwort.
Am letzten Tag in La Paz hat sich Nina noch einer Wandergruppe angeschlossen und ist auf den Pico Austria gewandert. Der Pico Austria ist einer der schönsten Wanderrouten weltweit und der Gipfel befindet sich auf 5'300 Meter über Meer. Mirco musste leider, aufgrund der Einnahme von Antibiotika, auf diese Wanderung verzichten. Obwohl man in Bolivien noch einiges sehen und besuchen könnte, werden wir das Land am Sonntagabend verlassen. Für uns geht es nach Ecuador. Für diese Strecke brauchen wir einen Flieger, der leider extrem teuer ist, da in La Paz fast keine Flugzeuge landen, wegen der Höhe. Januu, hautpsache wiedermal warm haben und den Sommer einläuten. Hoffentlich könnt ihr das auch bald in der Schweiz!
La Paz & Rurrenabaque (Bolivien), 9. Mai 2023
Am 1. Mai hiess es ein weiteres Mal: Schlafplatz Nachtbus. Wir buchten im Bus die Cama Version, das heisst ziemlich breite Sitze und den Sitz kann man 160 Grad nach hinten klappen. Leider geht es von Sucre (2'800 Meter über Meer) über mehrere Pässe nach La Paz (3'800 Meter über Meer) und wir hatten das Vergnügen mit einem weiteren Lewis Hamilton. Bei den Kurven gehen die bolivianischen Fahrer jeweils nicht weg vom Gas, sondern fahren im gleichen Tempo durch. Die Passagiere hinten darf es ja schliesslich ordentlich durchschütteln. An Schlaf war, trotz bequemem Sitz, nicht zu denken. Am nächsten Morgen um 06:30 Uhr sind wir aber sicher in La Paz angekommen. La Paz wird häufig, aber fälschlicherweise, als Haupststadt bezeichnet. Die Hauptstadt von Bolivien ist jedoch Sucre. In La Paz ist nur der Regierungshauptsitz und somit auch der Wohnsitz des Präsidenten. La Paz ist die Stadt mit dem grössten Höhenunterschied, innerhalb einer Stadt, auf der ganzen Welt. Zwischen dem Tal und El Alto, dem oberen Stadtrand, liegen ganze 1'000 Meter Unterschied. La Paz bietet sich wunderbar als Basislager für Ausflüge zum grosszügigen Naturangebot an. Daher sind auch wir nur eine Nacht in der Stadt geblieben und haben uns dann auf den Weg gemacht nach Rurrenabaque. Genauergesagt in den Amazonas von Bolivien (Dschungel). Innerhalb von wenigen Stunden kann man von den Hochanden, auf 4'700 Metern Höhe, in den Amazonas auf 200 Meter Höhe, ins tropische Klima fahren. Wir mussten uns den Weg aber verdienen. Zuerst ging es mit dem Fahrrad von 4'700 Meter über Meer über die "Camino de la muerte" (Todesstrasse) auf 1'200 Meter über Meer. Die alte einspurige Strasse führt, zumeist ohne Leitplanken, an steilen Abhängen entlang. Regen, Nebel und matschiger Untergrund machen die Strasse schwierig zum befahren. Wie viele Menschenleben die Todesstrasse bereits forderte, ist nicht bekannt. Schätzungen zufolge kamen jedoch jährlich bis zu 300 Menschen auf der Strasse zu Tode (bis 2007). Wir sind der Meinung, dass die Strasse mit dem Bike, sofern man einigermassen biken kann und nicht übermütig ist, absolut kein Risiko darstellt. Aber leider gibt es in vielen Touri-Gruppen Unfälle. Auch in unserer Gruppe hatte es einige ungeübte und übermütige Biker. So gab es bereits auf den ersten drei Kilometern eine blutige Nase, inklusive kaputtem Helm und Lippe... Es war aber ein riesen Erlebnis. Oben bei null Grad noch dick eingepackt, kamen wir unten bei über 30 Grad an. Dann hiess es kurz duschen und lange warten. Wir haben nämlich den Bus ab Yolosita (Ende der Todesstrasse) genommen. So konnten wir drei Stunden Busfahrt von La Paz nach Yolosita einsparen. Um 18:30 Uhr wurden wir dann schliesslich eingesammelt und Nina hat danach 12 Stunden im Bus durchgeschlafen und nichts von der holprigen Fahrt mitbekommen. Feucht warmes Klima und unzählige Moskitos haben uns in Rurrenabarque begrüsst... Aua! Für uns hiess es dann gleich ab in den Madidi Nationalpark mit der Agentur Mashaquipe. Der Nationalpark erstreckt sich über 1.8 Millionen Hektaren und gehört zu den grössten und schönsten Nationalparks Boliviens. Als erstes haben wir halt in einer Dschungel Community gemacht (dort lebt die Familie unseres Guides). Als Communities bezeichnet man die Einheimischen, welche nach wie vor im Dschungel leben. Im Dschungel haben wir sehr viel über Flora und Fauna gelernt. Wir haben unseren eigenen Zuckerrohrsaft gemacht und konnten von der selbsthergestellten Schokolade probieren. Echt lecker mit nur fünf Inhaltsstoffen! Am Nachmittag ging es mit unserem Guide Juan tiefer in den Dschungel und er hat uns sehr viel über natürliche Medizin erklärt und gezeigt. Echt eindrücklich, was hier alles von der Natur verwendet wird. Ein Arzt brauchen die Dschungelbewohner*innen eigentlich nicht. Nach einem Nachtwalk, mit tierischen Begegnungen (Kaimane, Taranteln und spuren von einem Jaguar) und einer Nacht im Dschungel, haben wir uns am nächsten Tag auf den Weg gemacht in die Pampas. Ja, der Ort heisst wirklich so. Die Pampas sind bekannt für sehr viele Tierarten im Wasser, in den Bäumen oder an Land. Auch wir haben sehr viele Tiere gesehen. Dazu in den Bildern mehr. Nun sind wir wieder in La Paz mit gefühlt 300 Mückenstichen :). Der Nachtbus war etwas holprig und von 22:00-01:00 Uhr ging gar nichts mehr (technisches Problem am Bus). Ja, auch das gehört dazu und so sind wir hald erst nach 16 Stunden angekommen. Da wir beide diese Woche bereits erste Bewerbungsgespräche haben, verbringen wir die nächste Woche in La Paz und machen von hier aus verschiedene Ausflüge. Nächste Woche geht es dann für uns weiter, eventuell sehr hoch hinaus oder bereits in das nächste Land. Wir wissen es noch nicht genau, aber halten euch natürlich auf dem Laufenden.
Potosi & Sucre (Bolivien), 1. Mai 2023
Von Uyuni nach Potosi sind es vier Stunden mit dem Bus und das Ticket kostet nur CHF 5.- pro Person. Da sassen wir also in diesem Bus ohne Klimaanlage und um uns herum lauter Locals. Nach vier Stunden sind wir am Busterminal in Potosi angekommen. In der Stadt Potosi herrscht das absolute Chaos. Bolivien ist das ärmste Land in Südamerika und dementsprechend geht es unten in der Stadt zu und her. Dies war aber nicht immer so. Im 17. Jahrhundert, während der spanischen Kolonialzeit, war Potosi die reichste Stadt der Welt. London oder Paris waren damals nicht so wichtig, wie Potosi. Doch warum? Ganz einfach, in Potosi gibt es den Berg "Cerro Rico". In diesem Berg fand man, während der spanischen Kolonialzeit, unmengen an Silber. Dieses Silber wurde von indigenen Zwangsarbeitern herausgeholt und Spanien brachte es dann in Form von Münzen nach Europa. Europa wurde zu dieser Zeit von Silber überhäuft und es gab sogar eine Inflation. Man sagt, dass ca. 8 Millionen Zwangsarbeiter starben, als sie das Silber aus dem Berg herausholten. Heute wird man am Cerro Rico nicht mehr reich, denn Silber findet man praktisch keines mehr. Heute findet man hauptsächlich noch Kupfer, Zink und Zinn. Trotzdem arbeiten noch rund 15'000 Personen, unter unmenschlichen Bedingungen, am Berg. Die Minen werden nicht von der Regierung, sondern von Privaten kontrolliert. Man fürchtet, dass der Berg jederzeit einstürzen kann, da unkontrolliert im Berg gegraben und Mineralien herausgeholt werden. Ein Minenarbeiter verdient pro Monat ca. 500 CHF. Dies ist relativ viel, wenn man bedenkt, dass der Mindestlohn in Bolivien ca. 250 CHF ist. Nach spätestens 20 Jahren Arbeit in der Mine hat man aber ständig husten, bis man irgwendwann Blut hustet und stirbt. Die Lebenserwartung eines Minenarbeiters ist 50 Jahre. Jeder Minenarbeiter ist für seine Austrüstung selbst verantwortlich und eine gute Schutzmaske ist zu teuer und wird deshalb nicht getragen. Es ist eine grausame Arbeit in dieser Mine. Im Schnitt sirbt, auch heute noch, jede Woche ein Minenarbeiter am Cerro Rico, weil er in irgendein Loch fällt, unter Steinen begraben wird, oder kein Sauerstoff mehr hat. Wie es in dieser Mine zu und her geht, wollten wir mit eigenen Augen sehen. Deshalb haben wir eine Tour in die Mine gebucht. Diese Tour hat uns unglaublich betroffen gemacht und wir können sie, trotz kleinem Einsturzrisiko, jedem empfehlen. Man sollte aber keine Platzangst haben, denn man geht ca. 1.5 Kilometer, auf teils schmalstem Raum, in den Berg rein. Drinnen ist es stockdunkel. Man braucht eine Lampe, damit man etwas sehen kann. Unser Guide José, welcher selbst Minenarbeiter war, hat uns alles sehr gut erklärt und alle Fragen beantwortet. Er selbst hat sich Englisch beigebracht, damit er eine bessere Zukunft hat und nicht mehr in der lebensbedrohlichen Mine arbeiten muss. Ein Vorbild für viele Minenarbeiter. Potosi ist ausserdem noch bekannt für das Bier Potosina. Es ist das höchste gebraute Bier, denn Potosi liegt auf über 4'000 Meter über Meer und zählt zu den höchsten Städten der Welt. Unten in der Stadt und ganz oben beim Berg leben hauptsächlich Einheimische. Als Tourist empfehlen wir ein Hostel/Hotel in der Nähe des "Plaza 10. Noviembre" zu buchen. Bei diesem Platz gibt es eine Menge an guten Restaurant und schönen Gassen. So schnell werden wir Potosi nicht mehr vergessen und hoffen nie hören zu müssen, dass der Cerro Rico eingestürzt ist. Nach Potosi ging es, wieder mit dem Bus, weiter nach Sucre. Die Fahrt dauerte drei Stunden und schon sind wir in der schönsten Stadt von Bolivien angekommen. In der Altstadt von Sucre findet man jede Menge schöne weisse Häuser, welche an die spanische Kolonialzeit erinnern. Hier leben moderne Leute und es gibt viele Touristen. In Sucre haben wir eine bolivianische Tanzshow besucht, bei welcher uns alle traditionellen Kleider und Tänze von Bolivien vorgeführt wurden. Eine schöne Sache, aber irgendwie waren wir gedanklich immer noch bei den armen Minenarbeitern in Potosi. Des weiteren hat Nina, in Sucre, noch zwei Stunden Privatunterricht Spanisch genommen. Hier in Bolivien ist Spanisch lernen sehr preiswert. Etwa fünf Kilometer von Sucre entfernt, liegt eine Sehenwürsdigkeit, die 68 Millionen Jahre alt ist. Dort befindet sich eine Sandsteinwand, an welcher Fussspuren von Dinosauriern zu sehen sind. Diese Sehenwürdigkeit haben wir aber ausgelassen, da die Zeit etwas knapp war und uns Archeologie ehrlichgesat nicht so stark interessiert. Für Interessierte sei es aber ein "Must do" in Sucre. Am 1. Mai steigen wir wieder in einen Nachtbus und begeben uns in eine neue Stadt. Wohin es geht, verraten wir mal noch nicht :).
San Pedro, Villa Mar & Uyuni (Chile / Bolivien), 28. April 2023
Tatsächlich konnten wir einige Stunden im Bus schlafen. Der Grenzübertritt, von Argentinien nach Chile, war jedoch etwas langwierig. Wir mussten das ganze Gepäck aus dem Bus nehmen und scannen lassen, was einige Zeit in Anspruch nahm. Der Pass Jama, dort wo die Grenze ist, liegt auf ca. 4'200 Meter über Meer. Eine Dame hinter uns, war sich diese Höhe nicht gewohnt und hat kurz einen Taucher vor der Passkontrolle hingelegt. Kurze Aufregung im Passbüro, aber alles gut, sie ist mittlerweile wieder sicher auf den Beinen. Nach weiteren zwei Stunden Busfahrt sind wir dann endlich in San Pedro (Chile) angekommen. Im coolen Touristendorf haben wir aber nur eine Nacht verbracht, denn wir hatten bereits im Voraus eine Tour gebucht. Drei Tage, mit einem 4x4 Fahrzeug, von San Pedro nach Uyuni (Bolivien). Der erste Tag war bereits wunderschön. Verschiedene Lagunen, Vulkane und sogar Flamingos konnten wir bestaunen. Wir waren teils auf über 5'000 Meter über Meer und haben uns auch noch ein heisses Bad in einer natürlichen heissen Quelle gegönnt. Die Nacht verbrachten wir in Villa Mar auf über 4'000 Meter über Meer. Villa Mar ist ein sehr kleines Dorf, mitten in der Wüste. Natürlich gibt es in diesem Dorf kein WIFI und die Infrastruktur ist allgemein sehr bescheiden (ausser dem topmodernen Kunstrasen). Wir hatten aber Glück mit unserem Hotel und am Morgen nach dem Aufstehen, kurzeitig, warm Wasser. So konnten wir uns ein bisschen aufwärmen. Am zweiten Tag haben wir verschiedene Steinformationen angeschaut, welche durch die umliegenden Vulkane entstanden sind. Des Weiteren haben wir noch die Laguna Misteriosa besucht und dort viele Lamas bestaunen können. Die Locals denken sich wahrscheinlich, warum Touristen so Freude an Lamas haben. Wir denken, das ist etwa das Gleiche, wie wenn die Chinesen bei uns in der Schweiz tausend Fotos von Kühen machen. Irgendwie kann man die Begeisterung jeweils nicht so nachvollziehen. Nichtsdestotrotz, wenn wir ein Lama sehen, haben wir immernoch Freude :). Die Nacht verbrachten wir in einem Salz Hotel. Dieses Hotel hatte sogar genügend heiss Wasser für eine längere Dusche, wuaa war diese Dusche gut! Am drittten Tag ging es bereits um 5:30 Uhr los, damit man den Sonnenaufgang am Salar de Uyuni bestaunen konnte. Der Salar de Uyuni war ganz früher ein Meer. Das Wasser ist aber schon seit mehreren tausend Jahren ausgetrocknet und nur das Salz blieb übrig. Dies macht den Salar de Uyuni zum grössten "Salzsee" der Erde. Man sagt, dass die Salzschicht acht Meter tief ist, auf dem 10'582 Quadratkilometer grossem Ex-Meer. Nachdem wir genügend Zeit am Salar de Uyuni verbacht hatten, hiess es von der Gruppe Abschied nehmen und die Reise wieder zu zweit fortführen. Wir sind mit dem Bus weiter ins Landesinnere von Bolivien gefahren, genauergesagt nach Potosi. Lasst euch überraschen, was wir in Potosi machen werden :).
Kurzes Fazit Argentinien, 23. April 2023
Nach fast sieben Wochen Argentinien, verlassen wir das Land heute leider. Ein Land, welches uns begeistert- und sehr gefallen hat. Mit dem haben wir, im Voraus von unserer Reise, nicht unbedingt gerechnet. Aus diesem Grund, möchten wir nun ein kurzes Fazit zu Argentinien ziehen. Das Land ist sehr gross (8. grösstes Land der Welt) und in den verschiedenen Regionen, hinsichtlich Klima und Landschaft, komplett unterschiedlich. Es lohnt sich also eine längere Zeit in Argentinien zu bleiben, damit man die verschiedenen Regionen besuchen kann. Obwohl Argentinien so gross ist, wohnt 1/3 der Bevölkerung in Buenos Aires. Wirtschaftlich geht es den Argentinier*innen nicht wirklich gut. Viele Junge Leute würden am liebsten das Land verlassen und einen Job in Spanien finden. Anfangs haben wir ja berichtet, dass wir für einen Dollar 360 Pesos erhalten haben. Heute, sieben Wochen später, erhalten wir bereits 405 Pesos für einen Dollar. Dies zeigt die Hyperinflation, welche in diesem Land herrscht. Die Löhne werden natürlich nicht in diesem Tempo angepasst. Trotzdem sind die Leute in Argentinien total freundlich, hilfsbereit und offen. Sie mögen es in grösseren Gruppen zu sein und wenn jemand Hilfe benötigt, ist es selbstverständlich, dass geholfen wird. Argentinier*innen sind es auch gewohnt in einer Schlange zu stehen und zu warten. Sei es vor einem Bankomaten, Restaurant oder vor der Kasse im Supermarkt. Hier verbringt man viel Zeit mit Anstehen. Sie reagieren jeweils sehr gereizt, wenn sie das Gefühl haben, man wolle sich vordrängeln. Dies haben wir beide "Skiliftdrängler" ein paarmal zu sprüren bekommen :). Im Internet liest man viel darüber, dass Argentinien gefährlich sei und man aufpassen müsse, wo man sich aufhält. Auch wir haben ein paar unschöne Geschichten gelesen und gehört. Wir hatten aber in diesen sieben Wochen nie eine Situation, in welcher wir uns unsicher gefühlt haben. Dass hier der Fusball König ist, müssen wir nicht mehr erwähnen oder? ;) Des weiteren ist uns aufgefallen, dass es fast in jeder Stadt einen Platz "9. Juli" gibt. An diesem Tag im Jahr 1816 hat sich Argentinien von Spanien gelöst und somit unabhängig gemacht. Ein geschichtsträchtiges Ereignis, auf welches man extrem stolz ist! Nicht zu vergessen, die Kulinarik. Hier gibt es keine grossen Unterschiede von Süd zu Nord, denn überall gibt es sehr gutes Fleisch und sehr guten Wein, zu sehr kleinem Preis. Das Leben als Vegetarier*in ist hier definitiv schwierig. Wir haben sogar schon Geschichten gehört, dass Vegetarier*innen in Argentinien wieder zu Fleischesser*innen wurden, weils es einfach, einfacher ist. Wir hoffen mit den Fotos und Berichten, von den letzten sieben Wochen, Argentinien schmackhaft gemacht zu haben und wünschen schonmal viel Spass bei der nächsten Reise nach Argentinien. Es lohnt sich ;).
Salta, Humahuaca, Purmamarca (Argentinien), 22. April 2023
Unser Roadtrip ging weiter in den Norden von Argentinien, genauergesagt in die Provinz Jujuy. Jujuy liegt im äussersten Nordwesten Argentiniens. Sie grenzt im Westen an Chile, im Norden an Bolivien und im Süden und Osten an die Provinz Salta. Nach knapp vier Stunden Autofahrt sind wir in Humahuaca angekommen. Die Stadt liegt auf 2'950 Meter über Meer und man merkt, dass Bolivien nicht mehr weit entfernt ist. Die Marktstände, Farben und auch die Menschen haben Nina sehr stark an Bolivien erinnert und auch die Menukarten sind voll mit bolivianischen Gerichten. Natürlich wurden diese auch gleich am ersten Abend ausprobiert. Köstlich! Bekannt ist die Stadt vorallem wegen den umliegenden farbigen Berge. Aufgrund der grossen Vielzahl an Erzen sind die Berge ganz farbig. Der bekannteste ist El Hornocal. Die Bergkette mit den 14 Farben. Mit dem Auto sind wir von Humahuaca 1'300 Höhenmeter den Berg hinauf, bis auf 4'340 Meter über Meer, gefahren. Wow, was für eine Aussicht. Die Bergkette mit dem strahlend blauen Himmel, einfach traumhaft. Als wir dann zu Fuss die knapp 500 Meter zum Aussichtspunkt zurück legten, mussten wir aber ziemlich atmen. Ganz schön dünn die Luft hier oben. Das faszinierende ist aber, dass die Berge links und rechts noch viel weiter in die Höhe gehen. Am letzten Tag von unserem Roadtrip, sind wir noch in die Salinas Grandes gefahren. Wieder über einen Pass, welcher über 4'100 Meter hoch ist. Die Salinas Grandes ist eine riesige weisse Wüste aus Salz. Hier gab es dann auch ein kleines Fotoshooting mit dem Profi ;). Auf dem Heimweg haben wir einen kleinen Zwischenstopp in Purmamarca eingelegt. Auch Purmamarca ist bekannt für die farbige Bergkette. Hier sind es aber angeblich nur sieben Farben :). Nach erneut drei Stunden Autofahrt, inklusive Umleitung, Polizeikontrollen und Stau sind wir wieder in Salta angekommen. Hier verbringen wir noch knapp zwei Tage, bevor es am Montagmorgen (01:00 Uhr) nach San Pedro de Atacama (Chile) geht. Wir sollten ca. um 11:30 Uhr ankommen. Hoffentlich können wir im Bus etwas schlafen. Die Provinzen Salta und Jujuy haben uns sehr gut gefallen und wir können diese Region wärmstens weiterempfehlen. Natürlich folgt in den kommenden Tagen noch das Fazit von Argentinien, da wir nun fast sieben Wochen in diesem faszinierendem Land verbracht haben.
Salta, Cafayate & Cachi (Argentinien), 18. April 2023
In Salta angekommen, haben wir uns entschieden ein Auto zu mieten und einen Roadtrip zu machen. Der Trip führte von Salta nach Cafayate und von dort weiter nach Cachi (2'531 Meter über Meer) und wieder zurück nach Salta. Die Leute und die Vegetation in der Provinz Salta sind komplett anders, als wir es bis anhin von Argentinien kennen. Okay, viel Wein und Fleisch wird auch hier konsumiert, aber das ist schon fast alles, was uns bekannt vorkam. Salta liegt im Nordwesten von Argentinien auf 1'187 Meter über Meer und das Klima hier ist relativ trocken. Mit unserem Renault Logan (in der Schweiz Dacia Logan) ging es ca. 200 Kilometer nach Cafayate. Cafayate ist sehr bekannt für die vielen Weinreben. Wir haben das Weingut Piattelli besucht und gerade eine Tour mit anschliessender Degustation gebucht. Viele Malbec und Cabernet Sauvignon Weine kommen aus dieser Region und Mendoza. Das Weingut Piattelli, stellt jährlich rund 1.2 Mio Flaschen her und vertreibt die Flaschen hauptsächlich in die USA. Falls ihr aber im Coop trotzdem eine Flasche von Piattelli findet, können wir den Wein sehr empfehlen. Wir haben acht Gläser probiert und alle waren ausgezeichnet :). Am nächsten Tag ging es 158 Kilometer lang, auf einer holprigen Strasse, weiter nach Cachi. Wir haben für diese Entfernung fast fünf Stunden gebraucht, da viel mehr als 40km/h nicht drinlagen. Glücklicherweise, konnten wir aber bei einer Strassensperre, von wütenden Bürger*innen, gerade noch durchfahren, sonst wären es mindestens sechs bis sieben Stunden gewesen. Die Landschaft war atemberaubend. So wie man sie aus alten Filmen vom Wilden Westen kennt. Der Unterschied ist nur, dass wir kein Pferd geritten sind, sondern ein Renault Logan. In der Bildstrecke unten, dürft ihr euch gerne selbst ein Bild von der Landschaft machen. Das Dorf Cachi selbst hat etwas mehr als 2`000 Einwohner*innen und einen herzigen Platz, mit kleinen Restaurants, bei welchen lokale Spezialitäten angeboten werden. Früher hat sich auf diesem Platz die indianische Bevölkerung jeweils versammelt. Die Torbögen erinnern noch an diese Zeit zurück. Heute werden die Törbögen von der Bevölkerung jedoch häufig als Fussballtore missbraucht. Nun sind wir wieder zurück in Salta und der Zivilisation angekommen, aber nicht für lange, denn Morgen geht unser Roadtrip schon weiter.
Iguazu (Argentinien & Brasilien), 14. April 2023
Nach Ostern hiess es endlich wieder Rucksack packen und weiterziehen. Auch wenn uns Buenos Aires sehr gut gefallen hat, haben wir uns auf ein neues Abenteuer gefreut. Unser Flug ging erst um 20:00 Uhr. Mit ein bisschen Verspätung, sind wir um 22:30 Uhr in Iguazu gelandet. Die Stadt Port Iguazu liegt in Argentinien. Gleich rechts vom Fluss befindet sich Brasilien und geradeaus kann man Paraguay sehen. Das Zimmer, im günstigen Hostel Farfalla, war eher eine Kammer, oder besser gesagt, die Kammer des Schreckens. Es war mindestens 30 Grad im Zimmer und der langhaarige Zebrateppich, machte die Atmosphäre auch nicht besser. Janu, halb so wild. Am nächsten Tag mussten wir früh los, denn die Iguazu-Wasserfälle, auf der argentinischen Seite, standen auf dem Programm. Die Iguazu-Wasserfälle bestehen aus 20 grösseren sowie 255 kleineren Wasserfällen auf einer Ausdehnung von 2.7 Kilometern und sind somit das grösste Wasserfallsystem der Welt. Einige sind bis zu 82 Meter-, der Grossteil ist 64 Meter hoch. Die Wassermenge an den Fällen schwankt von 1500 m³ pro Sekunde bis zu 7000 m³ pro Sekunde - das ist extrem viel! Die Aussicht war atemberaubend! Wir kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Die Wassermassen sehen im Fluss so harmlos aus, aber sobald man über die Klippen schaut, sieht man die unmengen an Wasser, welche in den Fluss Iguazu stürzen. Es war ein sehr heisser und schwüler Tag, im Norden, und wir waren froh, dass der grösste Teil des Wanderweges im Schatten war. Am zweiten Tag haben wir uns auf die brasilianische Seite gewagt (mit Bus ca. 40 Minuten entfernt). Wenn es darum geht, welche Seite nun die Schönere ist, spalten sich die Meinungen. Auch wir sind etwas unschlüsslig, jedoch war das Wetter am ersten Tag besser und wenn man etwas zum ersten Mal sieht, ist es immer ein bisschen imposanter. Daher sind wir eher Team Argentinien. Ausserdem kann man auf der argentinischen Seite mehr laufen und man ist näher an den Wasserfällen dran. Nach zwei Tagen im Norden, geht es für uns bereits wieder zurück nach Buenos Aires. Von dort aus, geht unser Flieger nach Salta. Salta befindet sich im Nordwesten des Landes und muss wunderschön-, aber wieder komplett anders sein. Argentinien ist so vielfältig und riesengross. Es wird nie langweilig.
Buenos Aires (Argentinien), 11. April 2023 (Woche 4)
Über die Ostertage hat man deutlich gemerkt, dass Buenos Aires eine beliebte Destination für ein verlängertes Wochenende ist. Es hatte deutlich mehr Leute und mehr Reisebusse, als sonst in der Stadt. Wir besuchten über die Ostertage noch die Ausstellung "Campeones del Mundo" im La Rural - Pabellon Frers. Diese Ausstellung wurde im März 2023 vom argentinischen Fussballverband (AFA) eröffnet und geht hautpsächlich um die drei Weltmeistertitel, welche Argentinien bis anhin gewonnen hat. 1978, 1986 und 2022. Auffallend ist, dass es bei jedem Weltmeistertitel einen herausragenden Zehner gab. 1978 Kempes, 1986 Maradona und 2022 Messi. Bei der Ausstellung werden Highlights der genannten WM's auf Grossleinwand gezeigt, Trikots ausgestellt, Schuhe und Bälle präsentiert, usw. Ein Muss für jeden Fussballfan und jeden Argentinier. Dementsprechend lang war auch die Schlange zum Reinkommen. Es war aber alles super organisiert und jede Minute anstehen, hat sich gelohnt. Des Weiteren waren wir noch an einem Foodmarkt und haben uns allgemein über diese Tage kulinarisch nochmals richtig verwöhnen lassen. Viel Wein getrunken und viel gutes Fleisch, für wenig Geld, gegessen. Dies wird uns, an Buenos Aires, bestimmt fehlen. Solange waren wir noch nie an einem Ort auf unserer Weltreise: Buenos Aires hat uns sehr gut gefallen. Die verschiedenen Quartiere, die Leute, das Essen und auch die Lebenslust, sind wirklich ansteckend. Wir waren bestimmt nicht das letzte Mal in der Hauptstadt Argentiniens. Heute Abend, am Dienstag 11.04.2023, geht es für uns mit dem Flieger weiter nach Iguazu. Dort werden wir die weltbekannten Wasserfälle bestaunen können. Zuerst wollten wir Iguazu aus Budgetgründen auslassen, doch Google sagte uns, dass wir diese Wasserfälle auf keinen Fall verpassen sollten. Eine Google-Bewertung von 4.9, bei über 96'000 Rezessionen. Defintiv ein MUST für jede Südamerika Rundreise. Wir werden sehen und natürich berichten :).
Buenos Aires (Argentinien), 7. April 2023 (Woche 3)
Die Rückreise nach Argentinien war lange und anstrengend. Wegen starkem Wind, hatten wir über 13 Stunden Flugzeit von Paris nach Buenos Aires. Ausserdem war es wirklich "arschkalt" im Flugzeug und es wurde in diesen 13 Stunden lediglich eine richtige Mahlzeit und ein Frühstück serviert, wobei das Frühstück Abends um 21:00 Uhr aufgetischt wurde (typisch Air France). In Buenos Aires angekommen, ist Nina sofort zu McDonalds und hat sich eine grosse Portion "Patatas Fritas" gegönnt. In unserem neuen Airbnb, haben wir uns aber sofort wohl gefühlt. Eine geräumige Wohnung, mit grosser Küche, im Hezen von Recoleta. Der Schlafrythmus war aber schon ein bisschen irritiert. Nina konnte jeweils nicht einschlafen und Mirco war jeden Morgen bereits um 04:00 Uhr wach. Am Wochenende haben wir noch neue Quartiere in Buenos Aires entdeckt. Zum Beispiel La Boca, welches vom Fussball geprägt ist. In diesem Quartier ist alles blau / gelb. Die Vereinsfarben der berühmten Fussballmannschaft: La Boca Juniors. Maradona hat sich in seinen jungen Jahren für diesen Klub entschieden, weil die Boca Juniors eher die Arbeiterklasse abdeckt und er selbst auch aus sehr armen Verhältnissen stammte. Der grosse Stadtrivale River Plate, welcher sich in einem gehobenen Quartier von Buenos Aires befindet, hat sich dazumals auch stark um ihn bemüht. Mit den Boca Juniors holte Maradona dann seinen ersten nationalen Meistertitel und kam zum Ende seiner Karriere nochmals zu diesem Verein zurück. Aus diesen Gründen, wird er in diesem Quartier, nach wie vor, vergöttert. Ein weiteres Quartier, welches wir besucht haben, ist Palermo. In Palermo hat es viele Kaffees, Bars und coole Kleiderläden und es halten sich hier hautpstsächlich junge und gestylte Leute auf. Dieses Quartier eignet sich auch gut zum Ausgehen, da es viel bietet und relativ sicher ist. Auch in Sal Telmo waren wir. Besonders am Sonntag ist San Telmo jeweils sehr gut besucht, denn dann gibt es jeweils einen grossen Markt mit Souvenirständen, Früchten, etc. Des weiteren gibt es in San Telmo eine Markthalle mit vielen Foodständen. Wir konnten unseren Augen fast nicht trauen, aber tatsächlich hat es dort auch ein Raclette/Fondue Stübli. Obwohl wir zu Hause bereits ein Raclette hatten, gehen wir bestimmt noch zu dem Raclette-Stübli. San Telmo ist zudem bekannt für die Comicfiguren, wie beispielsweise Mafalda. In der letzten Woche haben wir noch eine Tango- und eine Salsastunde besucht. Der Wille war da, aber leider gehört tanzen nicht so zu unseren Stärken und der Rhytmus hat es bei beiden nicht bis ins Blut geschafft. Bis zu unserem grossen Tag, müssen wir also noch etwas üben. Die Schule ist vorbei und auch wenn es eine kurze Zeit war, sind wir überzeugt, dass wir viel mitnehmen können. Ostern verbringen wir noch in der Hauptstadt und dann geht es weiter Richtung Norden. Die Iguazu Wasserfälle warten auf uns.
Buenos Aires (Argentinien) / Zürich (Schweiz), 30. März 2023
Am Samstagmorgen stand wieder einmal der Besuch im Fitnesscenter auf dem Programm. Da wir nun doch ein bisschen länger in Buenos Aires bleiben, haben wir gleich ein Monatsabo gelöst. Anschliessend haben wir mit einem Hop on / Hop off Bus die Stadt erkundet. Es war unsere erste Hop on / Hop off Tour auf dieser Reise, da wir der Meinung sind, dass dies nur etwas für bequeme Touristen- und relativ teuer ist :). Auf der Bustour haben wir einige Quartiere entdeckt, welche wir bis anhin noch nicht kannten und haben uns vorgenommen, diese in den nächsten Tagen zu besuchen. Doch manchmal kommt alles anders, als man denkt... Aufgrund einer Familienangelegenheit, mussten wir schnell handeln. Innerhalb von sieben Minuten, haben wir am Sonntag unseren Flug, über Rom, nach Zürich gebucht, alle Sachen gepackt und unser Airbnb in Buenos Aires, so schnell wie möglich, verlassen. Am Montagmorgen sind wir dann, nach einer langen Reise, in der Schweiz angekommen. Was für ein komisches Gefühl und richtig realisieren, konnten wir es irgendwie auch nicht. Wir haben uns aber riesig gefreut, direkt Mircos Vater und Schwester am Flughafen in die Arme zu schliessen. Zum Abendessen gab es Raclette, hmm soo soo lecker! Am zweiten Tag sind Ninas Eltern nach Zürich gefahren und wir haben einen wunderschönen Tag am See verbracht. Dann hiess es bereits wieder Rucksäcke packen, denn am Donnerstagmorgen hebte unsere Air France Maschine richtung Paris ab. Von dort geht es dann wieder zurück nach Buenos Aires, denn die Schulbank wartet wieder auf uns. Auch wenn unser Besuch nicht geplant war und der Grund traurig ist, haben wir die drei Tage in der Schweiz, mit der Familie, sehr genossen. Wir vermissen euch alle jetzt schon, aber wir kommen bald wieder ...!
Buenos Aires (Argentinien), 24. März 2023 (Woche 1)
Messi ist in town und das versetzt ganz Buenos Aires in einen Ausnahmezustand. Ihr habt bestimmt das Video, in den Nachrichten, gesehen, als er mit seiner Familie in ein Restaurant ging und hunderte Menschen ihn draussen belagerten und ihm zusangen. Das Restaurant befindet sich 15 Minuten von unserem Airbnb entfernt. Unsere erste Woche in Buenos Aires, ist gleichzeitig auch unsere erste Woche "back to reality". Okay nicht ganz, aber trotzdem haben wir wieder einen eher normalen Alltag. Jeweils von 09:00 bis 14:00 Uhr heisst es spanisch lernen in der Vamos Academy. Puh, unsere Köpfe sind sich definitiv nicht mehr gewohnt, fünf Stunden: zuhören, reden, lernen, umsetzen,... wir sind am Nachmittag jeweils nudelfertig. Es macht aber echt Spass. Gemeinsam mit fünf weiteren Studenten aus Holland, Australien, New York und Israel kämpfen wir uns durch und haben bereits, in der ersten Woche, einiges gelernt. Mittlerweise können wir schon fast ganze Sätze bilden und das Essen im Restaurant wird, seit dieser Woche, jeweils auf spanisch bestellt :). Unser Airbnb befindet sich in der schönen, und vor allem sicheren Gegend, Recoleta. Viele alte Gebäude ziehren das Quartier und auch unsere Wohnung befindet sich in einem alten Haus mit hohen Decken. Viele Leute sagen, Buenos Aires sei das Paris von Südamerika. Denn wie in Paris, gibt es hier viele herzige Gassen mit netten Cafés und Restaurants und sehr viele Einwohner (15 Millionen). Natürlich gibt es in der Stadt überall die Möglichkeit Empanadas oder Medialunes (Gipfeli) zu verzehren. Diese Gerichte gelten hier, nebst viel Fleisch, als Spezialität. Am Donnerstagabend 23.03.2023 fand das erste Länderspiel von Argentinien, nach der WM 2022, statt. Über eine Million Menschen haben sich für Tickets beworben. Das Stadion Monumental in Buenos Aires, hat aber leider nur Platz für 80'000 Zuschauer. Durch einen riesen Zufall, hatten wir die Möglichkeit Tickets zu erwerben. Die verlangten 800 US-Dollar für 2 Tickets waren uns aber dann doch zu teuer (vlt im Nachhinein eine Fehlentscheidung, denn es war eine riesen Party). Als Alternative haben wir eine Bar/Restaurant in Recoleta gewählt und von dort aus das Spiel verfolgt. Da sassen wir also, imitten von fanatischen Argentiniern und haben das Fussballfest in vollen Zügen genossen. Die Stimmung war einmalig, nicht vergleichbar mit der Schweiz. Dass die Argentinier Weltmeister sind, hat der Kommentator auch etwa in jedem Satz erwähnt und als dann Messi noch das 2:0 per Freistoss erzielte, war die Meute nicht mehr zu halten. Im Anschluss an das Spiel gab es nochmals eine Ehrung für die Nationalmannschaft, bei welcher jeder Spieler ein Imitat des WM Pokals bekam und unter anderem Messi eine Rede hielt. Was für ein fussballverücktes Land, sooo gut hier zu sein!
El Calafate & El Chalten (Argentinien), 18. März 2023
Was für ein wunderschöner Abschluss in Patagonien! Aber zuerst nach El Calafate: nach einem kurzen Flug, wurden wir, wie so üblich in Patagonien, windig empfangen. El Calafate ist etwa 90 Minuten Flugzeit von Ushuaia entfernt und liegt auf der Karte etwas nördlicher als Puerto Natales (Chile). El Calafate ist für den gigantischen Gletscher Perito-Moreno bekannt. Der Perito-Moreno-Gletscher ist einer der grössten Auslassgletscher des Campo de Hielo Sur, des grössten Gletschergebietes der südamerikanischen Anden. Benannt wurde der Gletscher nach Perito Moreno, einem argentinischen Geografen, der sich insbesondere Patagonien widmete. Heute gehört der Gletscher zu den grössten Touristenattraktionen Argentiniens. Er ist der meistbesuchte Ort des Nationalparks Los Glaciares, der als UNESCO Weltnaturerbe eingestuft wurde. Im Gegensatz zu den meisten Gletschern, zieht sich der Perito-Moreno-Gletscher nicht zurück, sondern er wächst jeden Tag zwischen ein bis zwei Metern. Natürlich, haben wir uns dieses Naturwunder nicht entgehen lassen. Nach einer 90-minütigen Busfahrt, haben wir den gigantischen Gletscher von allen Seiten bewundern können. Sogar auf ein Boot sind wir noch umgestiegen, um die bis zu 70 Meter hohen Eiswände zu bestaunen. Echt eindrücklich. Am zweiten Tag in El Calafate, haben wir es gemütlich genommen. Frühstücken, mit den Liebsten zu Hause telefonieren, lecker Mittag essen, Geld wechseln und alles, was so zu einem Erledigungstag gehört. Den gemütlichen Tag haben wir im Restaurant "Nina", mit hervorragendem argentinischen Essen, ausklingen lassen. Am nächsten Tag wartete die nächste Busfahrt auf uns, welche knapp drei Stunden dauerte. Angekommen in El Chalten, hat uns bereits die Sonne begrüsst. Traumtage stehen uns bevor, sagte das Wetterapp. El Chalten gehört zu den jüngsten Ortschaften in Argentinien, denn der Ort wurde erst 1985 gegründet und ist vor allem für die Bergmassive Cerro Torre und Fitz Roy bekannt. Letzterer ist vermutlich der bekannteste Berg in Argentinien, oder sogar ganz Patagonien und hat es auf das Titelbild vom Reiseführer "Lonely Planet, Argentinien" geschafft. Unser Wecker holte uns um 04:30 Uhr aus dem Schlaf, denn wir wollten den Sonnenaufgang bei der Laguna de los Tres bestaunen, welche direkt unterhalb des Fitz Roy ist. Gesagt, getan. Nach zweieinhalb Stunden wandern und joggen (wir waren etwas knapp in der Zeit), standen wir direkt vor der Lagune. Frierend, haben wir unser Frühstück (Empanadas) gegessen und auf die ersten Sonnenstrahlen gewartet. Wow, Wow, Wow - sogar Mirco musste zugeben, dass es einfach traumhaft schön ist. Keine einzige Wolke am Himmel und die Berge haben sich in der Lagune gespiegelt. Wir kamen aus dem Staunen und Fotografieren nicht mehr raus! Wirklich, ein weiteres Highlight auf unserer Reise. Nach einer guten Stunde haben wir uns auf den 12 Kilometer langen Rückweg ins Dorf gemacht und dabei Schicht um Schicht ausgezogen, denn es wurde richtig warm. Am Nachmittag hatte Nina noch nicht genug Berge und hat noch ein Berglauf zu der Laguna Torre angehängt, welche unterhalb des Bergmassivs Cerro Torre ist. Das erstemal in Patagonien mit kurzen Hosen und bei schönstem Sonnenschein, verflogen die Kilometer wie im Flug. Die letzten drei Wochen in Patagonien waren alles; kalt, regnerisch, sehr windig aber eben auch wunderschön. Für Nina ging ein Traum in Erfüllung und sie konnte endlich unzählige Kilometer durch Patagonien wandern. Die Reise geht nun weiter nach Buenos Aires. Mirco freut sich sehr auf die Wärme und eine Grossstadt, in welcher was läuft. Wir werden bestimmt zwei oder vielleicht auch vier Wochen in der Hauptstadt verbringen, denn es heisst Schulbank drücken. Am Montagmorgen, um 9:00 Uhr, geht der Spanischkurs in der Schule "Vamos Spanish" los. Pro Woche warten 20 intensive Lektionen auf uns, in welchen wir hoffentlich viel lernen werden :). In diesem Sinne; Hasta Luego y que tengas un buen domingo.
Ushuaia (Argentinien), 13. März 2023
Ushuaia: Der Name setzt sich aus zwei Wörtern der Yagan Ureinwohner zusammen: Ushu (unten) und Wuaia (Bucht / Hafen). Dies ergibt dann die Bedeutung "Bucht unten". Die meisten Blogleser kennen wahrscheinlich das bekannte Hotel in Ibiza, namens Ushuaia (Mirco's Lieblingshotel). Doch der Ort hier, die südlichste Stadt der Welt, kann man nicht mit Ibiza vergleichen. Es ist relativ kalt und windig, das ganze Jahr über. Ausserdem ist der Ort umgeben von Bergen und Gletschern, denn der Südpol ist nur noch knapp 1000 Kilometer entfernt. Es gab in der Vergangenheit heftige Diskussionen, ob nun Ushuaia wirklich der südlichste Ort auf dem Festland ist. Denn die Chilenen sagen, dass ihre Insel Puerto Williams, ja eigentlich noch südlicher gelegen ist. Da Puerto Wiliams aber keine Stadt, sondern nur ein Dorf ist, kann man sagen, dass Ushuaia offiziell die südlichste Stadt der Welt ist. Sie werben hier auch mit dem Slogan: Ushuaia, das Ende der Welt. Für uns ist Ushuaia die erste Destination in Argentinien. Deshalb hiess es für uns, so schnell wie möglich, jemanden finden, welcher bereit ist, Dollar in Pesos zu tauschen, zu einem sehr attraktiven Kurs (Bluedollar). Da momentan in Argentinien eine Hyperinflation herrscht, kriegt man auf dem "Schwarzmarkt" für ein Dollar rund 360 Pesos (je nach Zeitpunkt und Anbieter). Auf der Bank, oder wenn man mit der Karte zahlen würde, wäre der Kurs nur 200 Pesos. Einfach gesagt: Dank diesem Kurs, bekommen wir fast alles zum halben Preis. Für Touristen natürlich sehr attraktiv, für die Einheimischen, welche von diesem Tausch kein Gebrauch machen können, aber eine Katastrophe. Ushuaia gilt als Ferienort und ist, im Vergleich mit anderen Orten in Argentinien, relativ teuer. Dies weil mehrheitlich wohlhabende Touristen vor Ort sind, welche auf eine Antarktisexpedition aufbrechen. Für uns waren die Highlights in der Stadt die Pinguinen Tour, auf welcher wir auch noch Walfische, Delphine, Seelöwen und diverse Vögel bestaunen durften, im Nationalpark Torres del Fuego wandern, sowie eine Wanderung zum Martial Gletscher und der Laguna Esmeralda, inklusive Laguna Ojo del Albino. Bereits nach kurzer Zeit in Argentinien, haben wir uns in das Essen verliebt. Viele traditionelle Gerichte, welche wir bis anhin noch nicht kannten und uns sehr schmecken. Die Gerichte bestehen hauptsächlich aus Fleisch und/oder Käse. Sehr Lecker :). Für uns geht Morgen die Reise weiter nach El Calafate und El Chalten. Wie der Name schon sagt, es wird wahrscheinlich nochmals "chalt", bevor es dann nach Buenos Aires geht ;)
Punta Arenas (Chile), 07. März 2023
Mit dem Bus ging es von Puerto Natales nach Punta Arenas. Die Fahrt dauerte rund 2.5 Stunden und schon waren wir da. Punta Arenas ist die grösste Stadt von Südpatagonien auf der chilenischen Seite und war, vor der Gründung des Panamakanals im Jahr 1914, der Haupthafen für die Schifffahrt zwischen dem Pazifischen und Atlantischen Ozean. Deshalb hat die Stadt einen europäischen Charakter, sowie eine herausragende Architektur. Für uns diente die Stadt eher als Zwischenstopp, bevor es dann nach Ushuaia, an den südlichsten Punkt auf dem Festland geht. Oder anders gesagt: Bevor es dann wirklich ans Ende der Welt geht. Von Punta Arenas, aber auch von Ushuaia aus, starten viele Expeditionen in die Antarktis. Diese Expeditionen sind jedoch sehr teuer und deshalb lassen wir die Antartkis aus. Ausserdem sind wir der Meinung, dass man nicht auch noch den hintersten Fleck der Erde entdecken muss, sondern dass man dort den Tieren und der Natur Raum lassen sollte. Am Mittwoch 8.3.2023 geht die Reise weiter Richtung Ushuaia. Es erwartet uns eine elfstündige Busfahrt, inklusive Grenzübergang nach Argentinien. Wir haben schon gehört, dass es jeweils ewigs dauern kann, bis man mit dem Bus nach Argentinien einreisen kann. Wir hoffen mal, dass die Grenzwächter bei uns gut drauf sind und ein bisschen vorwärts machen.
Puerto Natales & Torres del Paine (Chile), 05. März 2023
Auf einer Weltreise können die Temperaturunterschiede, innert kürzester Zeit, sehr gross sein. Erst noch waren wir doch noch auf den Cooks am Baden und nun, eine Woche später, schlottern wir bei eisiger Kälte in einem Zelt. Der Anflug nach Puerto Natales war traumhaft schön. Wir konnten den Nationalpark "Torres del Paine" von oben, bei klarer Sicht, bestaunen. Der Pilot flog dafür extra etwas langsamer, für alle Hobbyfotografen (Nina eingeschlossen). Beim Aussteigen aus dem Flieger, hat es uns aber fast weggewindet. Dies war mal ein kleiner Vorgeschmak, was das Wetter in Patagonien zu bieten hat. Kurz nach der Ankunft in Puerto Natales, hat uns eine Dame von Patagoniahero besucht und die letzten Tipps für den W-Trek, im Torres del Paine Nationalpark, mit auf den Weg gegeben. Beim W-Trek wandert man vier Tage durch den Nationalpark und formt dabei ein W, wenn man es auf der Landkarte ansieht (gewisse Leute nehmen sich dafür auch fünf Tage Zeit). Als Übernachtungsmöglichkeiten gibt es Mehrbettzimmer in den Refugios, oder ein kleines Zelt für max. zwei Personen auf einem Campingplatz. Wir entschieden uns, aus Budgetgründen und Privatsphäre, für das Zelt. Dann ging es los. Am ersten Tag bereits ein Hightlight. Der Aufstieg zu den Türmen (Torres) musste erklommen werden. Zehn Kilometer den Berg hoch und danach wieder zehn Kilometer zurück zum ersten Basecamp, dem Camp Central. Das Wetter machte leider nicht wirklich mit, denn es war eisig kalt, sehr nass und zwischenzeitlich fiel auch Schnee. Trotzdem haben wir, als wir auf dem höchsten Punkt waren, noch 30 Minuten gewartet, bis die Sonne sich ein bisschen durchsetzen konnte und so konnten wir, glücklicherweise, noch einen kurzen Blick auf die imposanten und weltbekannten Torres werfen. Der Aufstieg und das Frieren, war also nicht umsonst :). Nach dem Abendessen liefen wir in unser Zelt und was sahen wir da? Ein Puma aus nächster Nähe. Wir waren kurz geschockt und wussten nicht recht, ob wir uns in Sicherheit bringen sollen. Er schien aber nicht wirklich interessiert an Menschen und deshalb konnten wir ihn bestaunen. Eine sehr spezielle und eigenartige Situation. Uns wurde erst im Zelt richtig bewusst, was nun gerade passiert ist. Die erste Nacht im Zelt war eisig kalt. Mirco hat, aufgrund eines schlechten Schlafsacks, sehr gefroren und nur ca. zwei Stunden geschlafen. Am zweiten Tag liefen wir vom Refugio Central ins Refugio Cuerno. Ein lockerer Weg, 12 Kilometer und kein grosser Anstieg. Das Wetter war auch an diesem Tag leider nicht top und völlig durchnässt, sind wir bereits um 12:00 Uhr im neuen Refugio angekommen. Den Nachmittag verbrachten wir mit Kartenspielen und Bekanntschaft machen mit anderen Abenteuerlustigen. Nach dem Dreigänger Abendessen, hiess es wieder bettfertig machen und ab ins Zelt. Natürlich auch diese Nacht wieder viel Regen und noch viel mehr Wind :). Der Schlafsack war diesesmal jedoch besser und wir mussten, glücklicherweise, nicht frieren. Am dritten Wandertag gingen wir bis zum Britanico hoch und danach weiter bis nach Paine Grande. Für viele der strengste Wandertag, mit ca. 28 Kilometern und etwa 1000 Höhenmetern. Wir gingen früh los und liefen ziemlich zügig, damit wir den Weg frei hatten und unser Tempo durchziehen konnten. Praktisch auf dem ganzen Weg war Wasser und unsere Füsse waren schnell klatschnass, obwohl wir veruschten über das Wasser zu tänzeln. Am letzten Tag ging es von Paine Grande zum Grey Gletscher. Wow, der Gletscher war mega eindrücklich. Riesengross und die Eisberge, die im Gletschersee trieben, waren unglaublich schön. Somit war das W komplett und unser Trek zu Ende. Viel viel Regen, teils sehr kalt, sehr windig, aber ein einmaliges Erlebnis, welches wir niemals vergessen werden. Wir haben nicht nur eine hammer Wanderung gemacht, sondern auch mega viele nette Bekanntschaften. Trotzdem waren wir aber froh, als wir wieder ein richtiges Bett und eine Heizung im Zimmer hatten :). Am nächsten Tag schliefen wir ewigs lang, brachten die Stinkwäsche in die Wäscherei und gingen richtig gut essen. Nun sind wir wieder fit für die Weiterreise, weiter Richtung Süden.
Santiago de Chile (Chile), 27. Februar 2023
Bienvenidos Santiago de Chile. Nach einem zehn Stunden Flug, von Auckland nach Santiago, sind wir gut in Chile angekommen. Nina konnte im Flieger, einmal mehr, fast durchschlafen, während Mirco die Anzahl Spühlungen auf der Toilette zählte. Wir sassen nämlich direkt davor. Unglaublich wie oft Mensch aufs WC muss... Mit uns im Flieger, war noch die gesamte chilenische Frauenfussball Nationalmannschaft. Sie hatten ein Testturnier in Neuseeland, als Vorbereitung für die WM 2023 in Australien/Neuseeland. Fast jede Spielerin hatte im Handgepäck die Playstation 5, was absolut typisch für Fussballer*innen ist. Bei der Ankunft wurden wir sofort wieder von sieben Taxifahrer umzingelt: "TAXI", "TAXI", "TAXI". Zum Glück ist dieses Wort international, denn viel mehr haben wir nicht mehr verstanden. Wilkommen in Südamerika. Mit Englisch kommt man nicht gerade weit und somit sind wir momentan fleissig am Spanisch lernen. Wir haben in den letzten vier Tagen ziemlich viel von der Stadt erkundigt. Chile ist das längste Land der Welt, jedoch extrem schmal. Nur die Anden trennen Chile von Argentinien. Zudem ist das Land, wirtschaftlich gesehen, dass stabilste in ganz Südamerika. Dementsprechend sind auch die Preise relativ hoch. Bis jetzt haben wir sehr positive Erfahrungen mit den Einheimischen gemacht und wir haben alles erhalten, was wir brauchten (häufig mit Händen und Füssen oder Zeichensprache). Nun verlassen wir die Haupstadt und es erwatet uns ein drei Stunden Flug nach Puerto Natales, in den Süden von Chile. Somit verlassen wir auch die 35 Grad und sind bereit für kühle Temperaturen und das Abenteuer. Chile gilt als beste Destination für Abenteuertourismus. Wir lassen uns mal überraschen und berichten dann wieder ;).






































































































































































































































































































































































































































































































































































































































































