Persönliches Fazit
"Eine lange Reise hört nicht am Ziel auf. Ein Stück von uns wird im Geiste immer weiterreisen"
Andreas Bechstein

Fazit Nina
Wow, was für ein Erlebnis! Die letzten neun Monate waren für mich die Erfüllung eines Traumes, den ich schon so lange hatte. Wir haben die schönsten Orte der Welt gesehen, sind mit den verrücktesten Tieren geschwommen, haben unzählige, einzigartige Menschen kennengelernt und wir haben diesen Schritt zu diesem grossen Abenteuer nicht ein einziges Mal bereut. Gerne möchte ich die wichtigsten Punkte für mich zusammenfassen:
Lieblingsländer auf der Reise: Ich musste nicht lange überlegen was für mich Platz 1 auf der Liste ist: Australien! Wir hatten in Australien mit dem Camper eine unvergessliche Zeit. Dieses Freiheitsgefühl ist unbezahlbar und wir sind überzeugt, dass das nächste Campingabenteuer auf uns wartet. Aber auch die Landschaften in Australien, vom Red Centre mit gar nichts, zu den schönsten Nationalparks mit so vielen verschiedenen Tieren und Pflanzen. Die traumhaften Strände an der Südküste so weiss wie sonst nirgends auf der Welt und auch die Artenvielfalt im Wasser, haben mir so gut gefallen. Auch die Städte; Melbourne, Adelaide und Sydney sind faszinierend und jede für sich mega cool. Natürlich war der Besuch bei meiner Hostmum in Australien ein weiteres Highlight dieser Reise und ich freue mich schon sie ganz bald wieder zu sehen. Auf Platz zwei hat es bei mir Argentinien geschafft. Natürlich hat mich Patagonien mit seinem Wanderparadis überzeugt und ich hätte noch weitere Wochen dort verbringen können. Aber auch Buenos Aires und der nördlichere Teil mit Iguazu und Salta waren für sich wunderschön und eindrücklich. Das Land ist riesig und die verschiedenen Kulturen, Kleider, etc. merkt man extrem. Mir hat besonders der indigene Einfluss im Norden des Landes sehr gut gefallen. Definitiv ein Land in welches ich unbedingt zurückkehren möchte. Platz drei war wirklich schwierig und ich bin bis jetzt zu keinem Ergebnis gekommen. Die Kultur in Vietnam oder das Essen und die Strände in Thailand, die einsamen Inseln auf den Philippinen, Kuala Lumpur in Malaysien, die vielen wunderschönen Wanderungen in Neuseeland, die schönsten Strände auf den Cooks, natürlich die Galapagos in Ecuador und das Karibikflair in Kolumbien, alle Länder haben auf ihre eigene Art Highlights für mich. Daher sind alle auf dem dritten Platz.
Würde ich nicht nochmals gehen: Was man aus vielen TV-Berichten kannte aber nie so wirklich selber gesehen hat war Manila und Cebu City. Diese beiden Städten haben uns wirklich viel abverlangt. Viel Armut, kranke und obdachlose Kinder und Familien, keine Kleider, kein Essen wirklich viel Leid. Ich bin froh, dass wir auch diesen Teil auf unserer Weltreise besucht haben, müsste aber nicht nochmals hingehen. Klar gäbe es noch einzelne Ortschaften, welche im Nachhinein nicht so top waren aber wir sagen immer: «Man bereut nie, was man getan, sondern immer, was man nicht getan hat».
Wie habe ich mich verändert/entwickelt: Mir war bewusst, dass ich auf dieser Reise spontaner und flexibler werden muss. Zu Hause bin ich leider ein sehr grosser Kopfmensch, wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, muss es genau so sein (können eventuell meine Liebsten bestätigen). Wenn wir sagen wir gehen um 08:00 Uhr los, dann müssen wir um 08:00 Uhr losgehen. Auf Reisen ist dies definitiv schwieriger. Oft kommen unvorhersehbare Dinge dazwischen, ein Bus kommt zu spät oder gar nicht, das Frühstück ist noch nicht ready oder man hatte einfach eine zu schlechte Nacht, um bereits um 06:00 Uhr aufzustehen. Natürlich ist es selber schwieriger zu beantworten aber auch Mirco hat bestätigt, dass ich viel gelassener geworden bin. Vieles nicht mehr so Ernst nehme und ebenfalls gemerkt habe, dass am Ende alles gut wird. Ich hoffe ich behalte diese Eigenschaft nun bei und sehe Dinge nicht mehr ganz so kleinlich.
Dies würde ich heute anders machen: Ich würde alles nochmals genau gleich machen. Ausser vielleicht ein bisschen mehr Geld einplanen.
Schönste Momente: Das grösste Highlight für mich war natürlich der Heiratsantrag in Rarotonga. Ich habe null damit gerechnet aber der Tag und der Abend und natürlich die Insel waren einfach perfekt. Und was noch dazu kommt, sind all die Reaktionen von Familien und Freunden. So viele haben sich so unglaublich für uns gefreut, was das ganze noch viel schöner machte. Ein weiteres Highlight war für mich die Bootstour mit TAOs. Auf den einsamsten Inseln übernachten und den ganzen Tag mit dem Boot von Schnorchelspot zu Schnorchelspot einfach perfekt! Mein Geburtstagsgeschenk von Mirco, das Tauchen mit dem Great White, war ein unvergessliches Erlebnis. Für mich war natürlich auch die Sonnenaufgangswanderung zum Fitzroy ein riesen Erlebnis. Den perfekten Tag hatten wir uns ausgesucht und diese Bilder und Farben werde ich nicht so schnell vergessen. Und das letzte grosse Highlight waren ganz klar die Orcas. Nie im Leben hätten wir damit gerechnet Orcas zu sehen. Wir haben so viele Tiere gesehen auf unserer Reise und leider wurde es dann irgendwann auch fast ein bisschen normal. Doch bei den Orcas hatte ich wirklich Tränen in den Augen. Einfach unbezahlbar!
Lieblingsbild: Dieses Bild ist auf der drei Tagestour mit TAO's Philippines entstanden. Auf einer einsamen Insel, irgendwo im Meer, am Morgen von den Wellen geweckt und dann einen Kaffe direkt am Meer. HERRLICH!!
Am meisten vermisst habe ich: Neben Familien und Freunden natürlich guter Käse, Laugenbrötli und das selber Kochen. Jedes Mal wenn wir ein Airbnb hatten, habe ich mich riesig auf das Kochen gefreut. Zudem habe ich mein Training in der Gruppe sehr vermisst und allgemein wieder regelmässig Sport zu treiben. Ich freue mich sehr auf meine Kaffee- und Laufdates mit meinen Freundinnen.
Am wenigsten vermisst habe ich: Die Unfreundlichkeit von vielen Schweizern... In allen Ländern wird man mit offenen Armen empfangen. Jeder spricht mit dir und möchte erfahren von wo du kommst, was du machst und wohin du gehst (manchmal etwas anstrengend). Aber in der Schweiz ist jeder froh, wenn er nicht angesprochen wird. Die Offenherzigkeit werde ich definitiv vermissen.
Empfehlung an alle die ebenfalls eine Weltreise planen: Plant nicht zu viel. Am besten die ersten 2-3 Nächte und dann spontan sein. Oft gefällt einem ein Ort viel besser als angenommen und man ist froh, wenn man einfach länger bleiben kann. Oder genau das Gegenteil. Die Einheimischen nach Tipps fragen und spontan bleiben. Und natürlich GENIESSEN.
Fazit Mirco
Lieblingsländer auf der Reise: Meine Top drei lautet wie folgt:
1. Cook Islands: Ich habe mir vor der Reise gewünscht, die schönsten Strände der Welt zu sehen. Man sieht im Internet häufig unnormal schöne Bilder von Stränden. Auf den Cook Islands, genauergesagt Aitutaki, ist dieser Wunsch endlich in Erfüllung gegangen. Bei mir braucht es normalerweise relativ viel, bis ich von der Natur beeindruckt bin, aber als wir in Aitutaki auf der Island Hopping Tour waren, war ich wirklich total geflasht. Ein TRAUM!
2. Australien: Ich denke was Australien so speziell gemacht hat, war der Camper. Wir haben uns in Australien für eine Route entschieden, welche nicht so viele Reisende nehmen – nämlich durch den Outback von ganz oben bis nach ganz unten. Sehr lange nichts, einfach eine gerade Strasse und dann wieder ein kleines Dörfchen mit 15 Einwohnern und dann wieder lange nichts. Für zehn Tage war das ganz spannend und einmalig, danach ist man schon froh, wenn man wieder ein bisschen Zivilisation hat. Natürlich hat mir in Australien auch die Küste und Kangaroo Island sehr gut gefallen. Wunderschöne Strände, coole Städte und easygoing Leute. In einer grösseren Stadt, in Australien, könnte ich mir gut vorstellen zu leben.
3. Argentinien/Kolumbien/Thailand: Hier tue ich mich extrem schwer. In Argentinien fand ich Buenos Aires mega cool. Es dreht sich alles um Fussball, was einen sehr grossen Stellenwert in meinem Leben hat. Das Essen ist ausgezeichnet und die Leute mega cool drauf und lebensfroh. Kolumbien war auch meega. Das Essen zwar eher nicht so gut, aber das Land wunderschön und die Kultur extrem spannend. Die Leute hier sind ebenfalls sehr happy und feiern gerne. In Thailand war das Essen ausgezeichnet, man findet viele traumhafte Inseln, welche noch nicht vom Tourismus überrannt sind und die Kosten sind relativ tief. In Thailand hat mich besonders die Gastfreundschaft der Einheimischen imponiert.
Würde ich nicht nochmals gehen: Ich würde nicht noch einmal nach Bolivien. Das Land ist zwar sehr abwechslungsreich, denn man kann vom Amazonas bis auf Berge, welche über 6000 Meter hoch sind, aber für mein Geschmack ist das Land noch zu wenig weit fortgeschritten. Die Leute werfen Ihren Abfall auf die Strasse und die Kultur hat mich persönlich auch nicht angesprochen. Ich bin sehr interessiert an Mode und wenn die Frauen (Cholitas) rumlaufen, wie vor 100 Jahren, ist das nicht so mein Ding. Dies ist aber meine persönliche Meinung, denn vielen Leuten gefällt Bolivien sehr gut. Wenn man nach Bolivien geht, sollte man unbedingt warme Kleider mitnehmen. Wir haben in jedem Hostel gefroren.
Wie habe ich mich verändert/entwickelt
Ich denke die grösste Veränderung ist, dass ich nach über 30 Jahren endlich Fisch esse :). Des Weiteren macht es mir nun auch nicht mehr viel aus, wenn das Hostel/ Hotel ein bisschen schäbig ist. Ich habe gelernt auch auf schmutzige Toiletten und Duschen zu gehen. Ausserdem habe ich mindestens die Hälfte meiner Klamotten Zuhause bereits aussortiert. Ich habe gemerkt, dass es völlig unnötig ist, so viele Klamotten im Kleiderschrank zu haben, da man sowieso meistens die gleichen 4-5 Favoriten anzieht.
Dies würde ich heute anders machen: Etwas, was ich mehrmals auf der Reise bereut habe, ist unser Fotoequipment. Wir sind los gereist mit unseren beiden, eher älteren IPhones und sonst nichts. In Bangkok haben wir uns
glücklicherweise noch eine GOPRO gekauft. Würde ich nochmals auf eine Reise gehen, würde ich sicher eine Drohe und eine bessere Kamera mitnehmen (kann auch ein Handy sein mit besserer Kamera).
Schönste Momente: Für mich war natürlich der emotionalste Moment, als ich Nina gefragt habe, ob sie meine Frau werden möchte. Da hats mich echt erwischt. Irgendwie war ich natürlich auch ein bisschen erleichtert, dass das Versteckspiel mit dem Ring im Rucksack endlich vorbei ist. Natürlich gab es aber auch viele weitere schöne Momente. Wenn ich diese hier alle aufzählen würde, müssten wir noch ein Extra Abo lösen für die Website, da das Volumen aufgebraucht würde.
Lieblingsbild: Hier sind wir gerade, frisch verlobt im Paradies, in einem Traumhotel in Aitutaki, angekommen. Wir wussten
genau, dass für uns nun drei wunderschöne Tage bevorstehen, in welchen wir von Kopf bis Fuss
verwöhnt werden. Wir wussten aber auch, dass wir noch relativ lange am Reisen sein werden, denn
das Foto entstand am 18.2.2023 (etwa Halbzeit).
Am meisten vermisst habe ich: Nebst Familie und Freunden, habe ich am meisten vermisst regelmässig Sport zu treiben und selbst zu kochen. Ich freue mich so sehr endlich wieder Fondue, Raclette, Ghackets & Hörnli, etc. zu essen. Dies hat mir echt gefehlt :). Wenn wir jeweils selbst kochen konnten, hat mir der Geschirrspühler
gefehlt. Was für eine geniale Erfindung, die ich nun noch mehr schätze.
Am wenigsten vermisst habe ich: Schon als ich 2013 von meinem dreimonatigem Aufenthalt in San Diego zurückkam, hatte ich sehr Mühe mit der Schweizer Bünzli Kultur. Wir haben auf unserer Reise viele 3. Weltländer besucht und die Leute waren stets sehr glücklich, offen und haben das Leben in vollen Zügen genossen. Dies fehlt
mir ein bisschen in der Schweiz. Uns geht es wirtschaftlich sooo gut, wir wohnen in einem wunderschönen Land, aber dennoch herrscht bei uns so viel Negativität und Stress. Es scheint manchmal so, als würden wir nur Leben um zu arbeiten. Echt Schade!
Empfehlung an alle die ebenfalls eine Weltreise planen: Nehmt gutes Fotoequipment mit ;). Und überlegt euch, was euch wirklich gefällt. Ich bin so froh,
haben wir Australien, Neuseeland und Cook Islands besucht, auch wenn es hald etwas teurer war. Wir konnten aus diesem Grund nicht ganz ein Jahr bleiben, sondern «nur» neun Monate, aber dafür hatten wir eine echt geile Zeit, was sich 1000 mal gelohnt hat! Eines meiner Lieblingssprichwöter lautet: Geld kommt zurück, aber Erinnerungen bleiben für immer!